Gemeinde Grefrath Initiative bietet Polizei Hilfe an

Gemeinde Grefrath · Die Initiative "Vermisste Kinder" hat der Sonderkommission Mirco angeboten, in Kooperation mit ihr weitere Plakate, mit denen sie nach Mirco sucht, zu konzipieren. Das sagt Carl Bruhns, der Mitbegründer.

Chronologie: Der Fall Mirco
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Foto: Günter Jungmann

Die 126 Plakate, die die Initiative aus Hamburg am Niederrhein aufgestellt hat, zeigen ein Foto von Mirco und geben die Telefonnummer der Sonderkommission in Viersen an. Polizeisprecher Willy Theveßen sagte zu der jüngsten Plakataktion, die ein europaweit tätiges Unternehmen für Außenwerbung finanziert, die Polizei begrüße grundsätzlich jede Initiative, die ihr in dem Fall weiterhelfe.

Die Initiative "Vermisste Kinder" hatte zu Wochenbeginn die neun Quadratmeter großen Plakate am Niederrhein an Ausfallstraßen aufstellen lassen. Zwei Plakate stehen in Grefrath, 48 in Krefeld, 37 in Mönchengladbach, acht in Nettetal, 18 in Viersen und 13 in Willich.

Druck auf Täter erhöhen

Die Initiative habe den Eindruck gehabt, in dem Fall gehe es nicht so richtig weiter, sagte Bruns. Große Plakate, so die Erfahrung, fänden mehr Aufmerksamkeit und Beachtung als Fahndungsaufrufe und ganzseitige Anzeigen in Anzeigenblättern. Die Initiative wolle durch die großformatigen Plakate den Druck auf den Täter erhöhen. Der Inhalt der Plakate sei mit der Polizei abgesprochen, sagte Bruhns weiter.

Die ist nach wie vor an Beobachtungen, die Zeugen gemacht haben, interessiert. Am Parkplatz an der K 30, an der Mircos Jogginghose und Poloshirt gelegen hatten, hat die Polizei neben dem Schaukasten mit Hinweisplakaten, den sie dort aufstellen ließ, einen Briefkasten aufgehängt. Dort können Informationen an die Sonderkommission eingeworfen werden. Den Parkplatz besuchen mittlerweile viele Menschen. Kerzen, Briefe, Plüschtiere, die dort niedergelegt werden, zeigen, wie groß die Anteilnahme am Schicksal des Elfjährigen ist.

Die Sonderkommission sammele weitere Hinweise und werte die vorhandenen aus, sagte Theveßen. Unter den 2200 Hinweisen gebe es einige vielversprechende , eine heiße Spur sei noch nicht darunter. Das Hinweisaufkommen ebbe leicht ab. Routinemäßig überprüfe die Polizei weiterhin Fahrzeuge und Personen und tausche sich mit Ermittlern anderer Länder aus. Aus den Niederlanden habe die Polizei 30 Hinweise bekommen, die sich auf Beobachtungen im deutschen Grenzgebiet bezögen. Diese Routinearbeit gehe auch in den nächsten Tagen weiter. Sie sei zwar wenig spektakulär, aber sehr wichtig.

Auch die Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes seien weiter damit beschäftigt, gesicherte Spuren auszuwerten. Darunter seien auch DNA-Spuren. Wie lange das dauere, sei nicht bestimmt. Einen Massengentest dürfe man bei einem solchen Fall nie ausschließen. "Aber so weit sind wir noch lange nicht", sagte Theveßen.

(RP)
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