Über 100 Imker hatten sich in der Albert-Mooren-Halle in Oedt zu einer vom Kreisimkerverband Krefeld-Viersen veranstalteten Fortbildung zum Thema "Der Imker als Lebensmittelunternehmer" eingefunden. Im Mittelpunkt stand der Vortrag von Dr. Carina Driehsen vom Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Viersen über die aktuellen Vorschriften und Hygieneanforderungen, die bei der Erzeugung von Honig zu beachten sind. Sie kündigte an, dass zukünftig alle Imker, die mehr als zehn Bienenvölker bewirtschaften, mindestens alle drei Jahre überprüft werden und für die Kosten selbst aufkommen müssen. Ihr Appell ging auch an die Imker mit weniger als zehn Völkern, die Beachtung und Umsetzung der Vorschriften auch im eigenen Interesse detailliert zu dokumentieren. Insbesondere von den Hobby-Imkern Hierzu gab es kritische Rückfragen über die zusätzlichen Kosten für Kontrollen und den erhöhten Dokumentationsaufwand.

Hierzu stellte eine Arbeitsgruppe des Kreisimkerverbandes Krefeld-Viersen einen mit Driehsen strukturell und inhaltlich abgesprochenen neu konzipierten Imkerordner vor, mit dem der Aufwand für die Dokumentation in vernünftigen Grenzen gehalten werden soll. Er enthält alle hierfür empfohlenen Inventarlisten, Checklisten und Prüfprotokolle. An einer überregionalen Verbreitung des Imkerordners arbeitet der Kreisimkerverband Krefeld-Viersen in Zusammenarbeit mit dem IVR (Imkerverband Rheinland). Für Erleichterung sorgte Driehsen mit ihren Informationen zum Thema amerikanische oder bösartige Faulbrut, einer meldepflichtigen Bienenkrankheit. Nach Durchführung von Prüfungs- und erforderlicher Sanierungsmaßnahmen konnte der Faulbrutsperrbezirk im Kreis Viersen deutlich verkleinert werden.