Stadt Kempen Im Schwimmbad gibt's immer Arbeit

Stadt Kempen · Wolfgang Werthschulte ist nahezu jeden Tag in der Sauna- und Wasserwelt Aqua Sol anzutreffen. Der Betriebsleiter des Kempener Bades kennt seinen Arbeitsplatz bis in den letzten Winkel.

 Wolfgang Werthschulte hat im Schwimmbad Aqua Sol stets alle Hände voll zu tun. Zum Schwimmen kommt er eigentlich nie, höchstens mal im Urlaub.

Wolfgang Werthschulte hat im Schwimmbad Aqua Sol stets alle Hände voll zu tun. Zum Schwimmen kommt er eigentlich nie, höchstens mal im Urlaub.

Foto: wolfgang kaiser

Es ist kurz vor 8 Uhr und im Büro von Wolfgang Werthschulte brummt der PC mit dem Ventilator um die Wette. Während der Betriebsleiter der Kempener Sauna- und Wasserwelt Aqua Sol die eingegangenen Mails checkt, wandern die Badbesucher schon fleißig auf dem Weg zum morgendlichen Schwimmvergnügen an seinem Fenster vorbei. Sein Eckbüro geht nämlich auf den Eingangsbereich vom Aqua Sol hinaus. "Das ist zwar schön, aber hier steht auch den ganzen Tag die Sonne drauf und dementsprechend ist es warm", meint Werthschulte und stellt den Ventilator ab.

Die erste Büroarbeit ist nämlich erledigt und der Betriebsleiter startet seinen täglichen Rundgang durchs Bad. Der beginnt diesmal allerdings auf dem Parkplatz, denn Werthschulte hat eben den Elektriker vorfahren gesehen und der bekommt direkt seine Einweisung. Zwei Steckdosen müssen noch im Zuge der Sanierung der Sammelumkleiden verlegt werden. Gemeinsam mit dem Elektriker geht es zur Baustelle, wo Musik und das Kreischen der Fliesensäge zu hören sind. "Hier fugen wir heute schon", informiert derweil Fliesenlegermeister Egon Röttgers den Betriebsleiter, was der zum Anlass nimmt, sich eine Notiz zu machen, um dem Schreiner entsprechend Bescheid zu geben, dass er mit der Decke starten kann.

Der weitere Rundblick verrät, dass auf der Baustelle alles glatt läuft und zügig voran geht. "Die Handwerker müssen mit Ende der Sommerferien hier fertig sein, dann brauche ich die Sammelumkleiden wieder für die Schulen und Vereine", informiert Werthschulte. Von der Baustelle geht es danach eine Etage tiefer in die Technik. Ein kurzer Knopfdruck auf die drei schwarzen Kästen und vor Werthschulte bauen sich blitzschnell leuchtende Displays auf. Auf einen Blick kann er sämtliche Wasserwerte aller Becken ablesen, angefangen vom ph- über den Chlor-Wert. Der Leitwert in den Solebecken ist ebenfalls in Ordnung und die Angaben der Umwälzpumpen zeigen, dass die gesamte Anlage zufriedenstellend läuft.

Werthschule ist aber nicht nur mit den Augen im Einsatz. Die Ohren sind ebenfalls gespitzt. "Ich bin seit 27 Jahren im Aqua Sol und höre sofort, wenn zum Beispiel eine Pumpe nicht richtig läuft. Ich kenne die Geräusche genau", bemerkt Werthschulte, während er an riesigen Rohrsystemen, Pumpen und Filtern entlang geht. Der Differenzdruck an Plansch- und Solebecken zeigt an, dass diese turnusmäßig gespült werden müssen, und der Computer hinter der Klappschranktür verrät ihm, dass die Lüftungs- und Heizungstechnikwerte alle in Ordnung sind.

Aus den warmen Kellerräumen geht es in den Bereich der Chlorgasanlage. Mit aufmerksamen Blick studiert Werthschulte die Mengenangaben der angeschlossenen Flaschen, die nebeneinander aufgereiht stehen, und dreht zu, wo Leerstände sind.

Ein Griff zum Telefon, das sein ständiger Begleiter ist und der Kollege wird informiert, dass Chlorgasflaschen auszutauschen sind. Auf der Außenanlage bereitet zwei weitere Mitarbeiter den Hochdruckreiniger für die Reinigung der Durchlaufbecken vor.

"Mit dem Hochdruckreiniger kriegen wir die super sauber, ohne Chemie benutzen zu müssen", erklärt Werthschulte, der die Technik der Freibäder samt Chlorgasanlage ansteuert. Auch hier ist alles in Ordnung, es müssen nur Flaschen gewechselt werden. Der Saunabereich und das Hallenbad folgen.

Ein Blick auf die Uhr lässt Werthschule ins Büro zurückeilen, der nächste Termin mit einer Firma steht an. "So ein Rundgang dauert schon anderthalb bis zwei Stunden. Die Zeit geht immer blitzschnell rum", bemerkt er lächelnd. Der Rest des Tages gehört neben weiteren Kurzrundgängen durchs Bad sowie Besprechungen der Büroarbeit, denn die nimmt einen Großteil der Arbeit ein. "Zum Schwimmen komme ich selber nur im Urlaub", verrät Werthschulte mit einem Augenzwinkern.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort