Gemeinde Grefrath Im Kirchturm sind sechs Falken geschlüpft

Gemeinde Grefrath · Die Nabu-Ortsgruppe hat eine Webcam installiert. Aufnahmen sind im Schaufenster der Buchhandlung Groß zu sehen.

 Einer der Falken vor dem Horst im Grefrather Kirchturm.

Einer der Falken vor dem Horst im Grefrather Kirchturm.

Foto: Hüskes

Der Turm der um 1200 errichteten romanischen Pfarrkirche St. Laurentius am Grefrather Markt ist nicht nur der mit Abstand älteste Teil des Gotteshauses. Er ist wahrlich auch ein "tierisch guter Turm". Denn zum wiederholten Male ist dort jetzt Turmfalkennachwuchs geschlüpft. Die jungen Greifvögel können die Grefrather jetzt dank einer Webcam live beobachten. Aufnahmen vom Horst im Kirchturm werden unter anderem im Schaufenster der Grefrather Buchhandlung von Karl Groß gegenüber der Pfarrkirche gezeigt.

 Via Webcam können die Grefrather in das Falken nest schauen und die Jungvögel beobachten.

Via Webcam können die Grefrather in das Falken nest schauen und die Jungvögel beobachten.

Foto: Hüskes, Achim (achu)

Ein wahrlich nicht alltägliches Schauspiel, ein Ereignis, dass sicherlich Mensch und Tier einander näher bringen wird. Die Ortsgruppe Grefrath des Naturschutzbundes Nabu hatte das Gotteshaus im vergangenen Jahr zu Fronleichnam mit der Plakette "Lebensraum Kirche" ausgezeichnet.

Rolf Brandt, Vorsitzender des rund 300 Mitglieder zählenden und sehr aktiven Grefrather Nabu, ist sehr stolz auf die vier jungen Turmfalken im Grefrather Kirchturm. Und so sieht man in diesen Tagen immer wieder Menschen im Ortskern von Grefrath, die ihren Blick zum Kirchturm hoch richten und auf das Turmfalkenpärchen blicken. Auch Karl Groß ist froh, dass ein solch "natürliches Ereignis" quasi vor seiner Haustür stattfindet und er dazu beitragen kann, dass in dörflicher Umgebung den Menschen ein kleines Stück Tierwelt im 21. Jahrhundert "vor Augen geführt wird". Groß im Gespräch mit der Rheinischen Post: "So etwas wäre in einer Großstadt kaum möglich." Rolf Brandt erinnert daran, dass die Webcam für rund 500 Euro aus Spenden angeschafft werden konnte. Die Kamera wird immer wieder auf- und abgebaut. Peter Schmitz aus Kaldenkirchen ist für die Technik verantwortlich.

Sechs Eier hatte das Weibchen gelegt. Vier junge Falken waren bereits am Wochenende geschlüpft. Gestern meldete Rolf Brandt, dass auch die letzten zwei Jungen geschlüpft sind. Fünf Wochen wird der Nachwuchs jetzt von den Eltern, die ein Leben lang zusammen bleiben, gefüttert. Die jungen Turmfalken werden danach weitere vier Wochen von ihren Eltern begleitet, um dann selbstständig für sich zu sorgen. Das heißt: Die jungen Turmfalken werden sich nach rund zwei Monaten ihres "Turmlebens" in St. Laurentius ein eigenes Revier suchen.

(mab)
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