Stadt Kempen Hunde bringen Lebensfreude

Stadt Kempen · Im Kempener St. Peter-Stift kümmern sich Manfred Honnacker, Barbara Ziemann-Martens und Karin Schneider mit ihren Tieren um die Senioren, darunter demente Menschen. Sie schließen schnell Freundschaft mit den Hunden.

 Die Hunde freuen sich mit den Bewohnern des St. Peter-Stifts. Auf dem Bild Christian Küppers, Barbara Ziemann-Martens, Manfred Honnacker und Karin Schneider.

Die Hunde freuen sich mit den Bewohnern des St. Peter-Stifts. Auf dem Bild Christian Küppers, Barbara Ziemann-Martens, Manfred Honnacker und Karin Schneider.

Foto: Wolfgang Kaiser

Else Badstübner lächelt und streichelt liebevoll "Dalma". Dalma ist neun Jahre alt und eine Mischung zwischen Berner Sennenhund und Rottweiler. Die Hündin hat seit einigen Monaten einmal in der Woche gemeinsam mit ihren Artgenossen "Jenny" und "Mattes" einen besonderen Lokaltermin. Das Trio besucht die Senioren des Kempener St. Peter-Stiftes. Und beide Seiten freuen sich jedesmal auf die Begegnung.

"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass selbst unsere besonders pflegebedürftigen Bewohner während der Hundebesuche entspannter, köperlich aktiver und aufmerksamer sind", sagt die Leiterin des Soziales Dienstes, Sabine Sandmann. Bereits vor etwa zehn Jahren war die mittlerweile in die Jahre gekommene weiße Golden-Retriever-Hündin "Joy" dort ein ständiger Besucher. Joy ist mittlerweile "in Ruhestand", so dass sich die Mitarbeiter nach anderen Vierbeinern umschauten. Und mit Unterstützung der Kempener Freiwilligen-Agentur auch fündig wurden.

Sehr anhängliche Tiere

Seit Herbst des vergangenen Jahres kommen regelmäßig Karin Schneider mit ihrer "Dalma" und Barbara Ziemann-Martens mit "Jenny" (15), einem Retriever- und Schäferhund-Mischling ins Stift. "Ich wollte mal testen, ob dies für Jenny was ist, sie ist nämlich sehr lieb und zutraulich", erzählt Frau Ziemann-Martens. Ihr macht es nach wie vor viel Freude, mit ihrem Hund durch die Stationen zu gehen. Das Vertrauen zu den Bewohnern ist schnell hergestellt. "Leckerlis" werden ausgegeben, sorgen so schnell für das Interesse der Vierbeiner.

"Ich finde die Idee sehr gut, das weckt bei uns Erinnerungen an früher, wo wir selbst zuhause einen Hund hatten", meinte Rosemarie Brandenburg. Die 89-Jährige ist erst seit etwa einem halben Jahr im Seniorenheim und beteiligt sich an einigen Aktivitäten. Ihre Mitbewohnerin, die 94-jährige Else Badstübner, kann da nur zustimmen. "Die Tiere sind sehr anhänglich und treu und hören scheinbar interessiert zu, wenn man ihnen etwas erzählt." Schon Erfahrung auf dem Gebiet dieser leisen und besonderen Kommunikation hat "Mattes".

Der vierjährige englische Setter in der Farbe trikolore ist bereits seit über zwei Jahren mit seinen Hundeführer Manfred Honnacker ein gern gesehener Gast in St. Peter. "Probier es mit ihm doch mal aus"; hatte ihm seinerzeit Ehefrau Gabriele, die aktiv in der Freiwilligen-Agentur mitarbeitet, den Tipp gegeben. Und "Mattes" besucht auch die schwer Pflegebedürftigen und die Demenz-Kranken. "Es ist immer schön zu erleben, wie der Hund es schafft, dass Bewohner, die sonst ziemlich verschlossen und redefaul sind, anfangen zu erzählen", sagt der Tönisberger.

Und Sabine Sandmann spricht weiter davon, dass die Hundebesuche mittlerweile zu einem wichtigen und unverzichtbaren Bestandteil in der Seniorenbetreuung geworden sind: "Im Umgang mit den Tieren wird den betreuten Menschen etwas an Lebensqualität und -freude gegeben."

(wsc)
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