Satzung geändert Stiftung der Kempener Altenheime stellt sich neu auf
Kempen · Aus der Geschäftsführung wird ein Vorstand. Das Kuratorium der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist bleibt unverändert.
Die Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“ wird schlanker und flexibler. Der Grund ist, dass die mehr als 600 Jahre alte Satzung aus Sicht der Stiftung in Teilen nicht mehr zeitgemäß ist. Ab sofort bilden nur noch Vorstand und Kuratorium die verantwortlichen Gremien. Die Position der Geschäftsführung fällt weg. „Dadurch können wir im täglichen Ablauf schneller entscheiden und sind handlungsfähiger“, sagt Jürgen Brockmeyer (56), der mit Julian Schrörs (30) den neuen Vorstand bildet.
Die Stiftung, Trägerin der beiden Altenheime Von-Broichhausen-Stift und St.- Peter-Stift, ist in Kempen verantwortlich für die stationäre Seniorenpflege. Als Arbeitgeber von mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern will sich der im Jahr 1390 gegründete Verbund den Anforderungen des modernen Arbeitslebens anpassen und den Herausforderungen im Pflegebereich stellen. Und hat seine Strukturen dementsprechend angepasst. „Drei Entscheidungsgremien sind einfach zu viel. Wenn wir einen neuen Kopierer angeschafft haben, mussten das drei Personen unterschreiben“, so der neue Vorsitzende.
Mit der neuen Organisation betont die Stiftung die Fachlichkeit: Jürgen Brockmeyer, seit 2014 in der Stiftung mit anderthalbjähriger Unterbrechung der Geschäftsführer, ist unter anderem Sozialpädagoge. Julian Schrörs ist Pflegedienstleiter und arbeitet seit dem 1. September 2017 im Von-Broichhausen-Stift. Der Kempener hat bereits seine Ausbildung im Von-Broichhausen-Stift absolviert und danach Erfahrung in verschiedenen Pflegeeinrichtungen gesammelt.
„Über das Kuratorium bleiben alle Verantwortlichen in ihren Funktionen“, betont Jürgen Brockmeyer. Als Vorsitzende des Kuratoriums fungieren Bürgermeister Volker Rübo und Propst Thomas Eicker. Weiterhin sind Mitglied im Kuratorium Irene Steeger, Hans-Jürgen Beulertz, Wilfried Bogedain, Dr. Martin Köhne und Dieter Peters. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat der Satzungsänderung bereits zugestimmt.
Vorrangige Aufgabe von Vorstand und Stiftung bleibt aktuell die Planung von zwei neuen Altenheimen als Ersatz für das Von-Broichhausen-Stift am Heyerdrink. Die Stiftung möchte einen Komplex mit zwei neuen Seniorenheimen im geplanten Neubaugebiet am Schmeddersweg im Kempener Westen mit jeweils 80 Plätzen errichten. Sie sollen verwaltungstechnisch getrennt geführt werden. Gleichwohl will die Stiftung Synergieeffekte bei diesem Projekt nutzen. Die Neubauten sind erforderlich, weil es im alten Von-Broichhausen-Stift zu wenig Einzelzimmer gab. Vorübergehend sind Doppel- in Einzelzimmer umgewandelt. Um den Bedarf an Pflegebetreuungsplätzen in Kempen in den kommenden Jahren decken zu können, sind die beiden neuen Seniorenheime erforderlich.
Im Jahr 1390 hat der Kempener Bürger Johann von Broichhausen die Stiftung ins Leben gerufen. Sie sollte Fürsorge betreiben für Kranke, Sozialschwache und ältere Menschen. Bis Anfang 2012 gehörte das Kempener Krankenhaus als Hauptbestandteil zur Stiftung. Dann wurde es von der Artemed-Gruppe, einem privaten Klinikbetreiber aus Tutzing in Bayern, übernommen und seither getrennt geführt.
