Stadt Kempen Hospital bietet Führungen für Kinder an

Stadt Kempen · Krankenschwester führt Kindergartenkinder durch die Kempener Klinik. Ängste sollen abgebaut werden.

 Bei Führungen lernen die Kinder das Hospital zum Heilgen Geist in ungezwungener Atmosphäre kennen. im Notfall haben sie dann weniger Angst.

Bei Führungen lernen die Kinder das Hospital zum Heilgen Geist in ungezwungener Atmosphäre kennen. im Notfall haben sie dann weniger Angst.

Foto: hzhg

Das Hospital zum Heiligen Geist in Kempen hat an manchen Tagen viele Kinder zu Gast. Dann nämlich, wenn Krankenschwester Alice Vogel junge Besucher bei speziellen Kinderführungen durch das Hospital begleitet. Bei einer zweistündigen Tour können die Kleinen hinter die Kulissen des Krankenhausalltages blicken.

Alice Vogel ist seit 34 Jahren Krankenschwester aus Leidenschaft. Besonders ist der Einsatz der dreifachen Mutter für die Kinder in der Region. Kempener Kinder können dank ihres Engagements kindgerecht Krankenhausabläufe kennenlernen und dabei spielerisch Ängste vor einem Krankenhausaufenthalt verlieren. Positive Effekte werden dabei in doppelter Hinsicht erzielt. "Wenn die Kinder sorglos an einen Krankenhausaufenthalt rangehen, sind auch die Eltern und gleichzeitig das Krankenhauspersonal viel entspannter", so Alice Vogel.

Aus eigener Erfahrung weiß die Pflegekraft, dass Krankenhäusern oftmals ein negativer Beigeschmack anhaftet. Dieses Vorurteil abzubauen, das ist das Ziel ihrer Führungen für Kindergartengruppen. "Ich möchte den Kinder vermitteln, dass hier geholfen wird und die positiven Aspekte aufzeigen", sagt Alice Vogel. Der Fokus liegt dabei auf dem Erlebnisfaktor. So können die Kinder während des Besuchs so viel wie möglich selbst erfahren — angefangen von der persönlichen Anmeldung bei der chirurgischen Ambulanz, über die Erfahrung einen Gips angelegt zu bekommen bis hin zu einer EKG-Messung oder Ultraschalluntersuchungen "am eigenen Leib"— fast alles ist erlaubt.

Krankenhaus erleben verschafft einen positiven Eindruck

Doch die echten Höhepunkte der Besichtigungstouren stellen ganz andere Aspekte des Krankenhausalltags dar: Besonders interessant für die Kinder sei wohl durchaus der persönliche Kontakt der Krankenschwester zu den Patienten, so Alice Vogel. Die unmittelbare Erfahrung, dass die "Kranken" gut umsorgt sind, ist ausschlaggebend für die abschließende Beurteilung eines kleinen Mädchens:" Ich schicke meinen Bruder zu Dir, wenn er wieder Zähne kriegt." Alice Vogel schmunzelt bei solchen Kommentaren.

Das Kempener Hospital hat auch für die technisch orientierten Teilnehmer einiges zu bieten. So kann man als Kind hautnah erleben, wie ein präpariertes Stofftier in der Röntgenabteilung durchleuchtet wird. Besonders beliebt ist der Besuch des hauseigenen Schwimmbades — selten gab es eine Kindergruppe, in der nicht mindestens fünf Teilnehmer unbedingt das Schwimmbecken der Physikalischen Therapie testen wollten.

"Man macht das nicht einfach mal so — ich habe viel einschlägige Literatur studiert und wollte wirklich wissen, worauf es trotz aller Intuition dabei in pädagogischer Hinsicht wirklich ankommt", erklärt Alice Vogel ihre Beweggründe. Am Ende ist es der spielerisch-anschauliche Ansatz, der die Führungen zum Erfolg werden lässt. Auf eines gilt es dabei aber immer sorgsam zu achten: dass bei aller Euphorie die Krankenhausabläufe nicht gestört werden. So ist jede Tour immer wieder eine neue Herausforderung.

(RP)
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