Kempen Höhere Zuschüsse, aber die Stadt spart Geld

Kempen · "Es ist fast schon ein historischer Tag", meinte der Erste Beigeordnete Volker Rübo am Montagabend im Kulturausschuss. Denn am 5. Dezember 1985 stimmten die Politiker der Integration der Kempener Stadtbibliothek in die Kreisbücherei zu.

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Foto: ddp, ddp

Jetzt wurde dieser Entschluss umgekehrt: Ab 1. Januar 2009 verfügt die Stadt wieder über eine eigene Bibliothek. Aus anfänglichem Bedauern über die Entwicklung sei inzwischen ein gutes Gefühl geworden, so Rübo. Die Bücherei werde kleiner ausfallen, "es wird Zeit brauchen". Aber er war zugleich zuversichtlich: "Das Engagement wird kommen".

Bei den Haushaltsberatungen beschäftigte sich der Ausschuss mit einer Erhöhung des Zuschusses zum Verein Kempen Klassik. Allerdings bedeutet dies eher eine Entlastung des Stadtsäckels, erläuterte Rübo. Denn künftig werde der Verein die Kosten für die Herrichtung von Konzerträumen sorgen — eine Aufgabe, die bislang der Baubetriebshof leistete. Einzig das Stimmen des Konzertflügels bestreitet künftig die Stadt noch selbst. Rübo betonte, dass der Verein in den über zehn Jahren seines Bestehens noch nie für die Konzertreihen die im Vertrag mit der Stadt vereinbarte Ausfallbürgschaft in Anspruch nehmen musste. Vielmehr fließt in jedem Jahr ein Überschuss aus den Einnahmen der Eintrittsgelder in den städtischen Haushalt zurück.

Zufrieden zog Rübo Bilanz der vergangenen Kultursaison. Sieben Veranstaltungen mehr, ein Plus an Besuchern, ein höherer Kostendeckungsgrad. Rund 15 000 Besucher kamen zu den Reihen des Kulturamtes und den Konzerten von Kempen Klassik. Auch von den Künstlern gebe es ein gutes Echo. Allerdings warnte Rübo vor zu großen Hoffnungen für die laufende Saison, denn wegen der Haushaltskürzungen gab es auch Straffungen bei den Veranstaltungsreihen sowie bei den Öffnungszeiten im Museum. Zunehmend wird auch das Kuba als Veranstaltungsort angenommen. Allein bei den Kabarettveranstaltungen wünsche er sich mehr Besuch. Hier vermisse er das Publikum aus St. Hubert. Einbrüche gibt es auch beim Jazz.

(RP)
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