Gemeinde Grefrath Hoch zu Ross in den Wonnemonat Mai

Gemeinde Grefrath · Der 20. Grefrather Mairitt erfreute sich bei Aktiven und Zuschauern großer Beliebtheit. Auf die Runde durch den Ort folgte ein abwechslungsreiches Programm rund um die Dorenburg.

 Einen prächtigen Anblick boten die Pferde und Gespanne beim Grefrather Mairitt. Viele Zuschauer hatten eine lange Anreise.

Einen prächtigen Anblick boten die Pferde und Gespanne beim Grefrather Mairitt. Viele Zuschauer hatten eine lange Anreise.

Foto: wolfgang kaiser

Mit Krepppapier bunt geschmückte Maien, Blumenbänder oder auf Hochglanz polierte Ledersättel — die schick gekleideten Teilnehmer des Mairitts 2013 hatten sich viel Mühe gegeben, um bei der 20. Auflage ein besonders festliches Bild abzugeben. Die Tradition des Mairitts, mit dem die Bauern früher den Beginn des Erntejahres feierten, ist in Grefrath tief verwurzelt. Und so verwunderte es nicht, dass schon vor dem offiziellen Beginn auf dem Parkplatz am Eissportzentrum an der Stadtionstraße reges Treiben herrschte. "Wir sind 84 Kilometer aus Solingen angereist", erzählt Cathrin Bührig beim Striegeln ihres irischen Kaltblutes Thinka. Mit der 22-jährigen Stute hat die Solingerin schon den Titel des Rheinland-Champions im Westernreiten geholt. Für den Mairitt hat sie das schwarzweiß gescheckte Tier mit einem Blumenband an beide Seiten der Trense geschmückt: Birke, Bellis und Vergissmeinnicht.

Währenddessen schaut sich eine Familie aus Mülheim an der Ruhr auf dem Parkplatz die Kutschen an: "Wir haben ja selber ein Pony dabei", scherzt Lucia (10) und zeigt auf ihren Hund Barneby, einen stattlich großen, braunen Wäller-Hütehund. Mit Maien geschmückt war die Kutsche, die Willi Willen aus Walbeck steuerte. "Wir wollen die schöne Tradition des Mairitts aufrecht erhalten", sagt seine Frau Sabine. Wie praktisch war es da, dass auf der Kutsche noch Platz war für Mechthild Siemens, sie genoss die Tour durch Grefrath bei sonnigem Maiwetter sehr.

Angeführt wurde der Tross von Ursula Schürmanns und der Kaltblutstute Nora, beide vom Niederrheinischen Freilichtmuseum. Darauf folgten 16 Kaltblüter aus dem nord-limburgischen Grubbenvorst samt Kutsche, in der Museumsleiterin Anke Wielebski und der neue Vorsitzende des Museumsvereins, Herbert Kättner, saßen. Während der Tross durch den Ort ritt, nutzten viele Zuschauer den neuen Eingang des Niederrheinischen Freilichtmuseums am Freibad, um das vielfältige Programm zu genießen. Für Kinder hatte Museumspädagoge Kevin Gröwig einen Geschicklichkeitsparcours vorbereitet, der per Steckenpferd über Strohballen, Hindernisse und eine Wippe führte. "Klasse" fand das Alina (7). Als dann die neun Kutschen und 60 Pferde das Museumsgelände erreichten, scharten sich alle um die Wiese an der Dorenburg.

Dort baute Herbert Delbos, Kutscher und Fahrlehrer aus Dülken, einen Parcours für die Kutscher auf. Am Zaun rätselte Silke Bilsdorfer derweil, was wohl Kaltblut Nora auf die Waage bringt: "Ein Reitpony wiegt 400 Kilogramm. Das kräftige Kaltblut hat bestimmt seine 700 Kilo." Wer das richtige Gewicht (901,5 Kilogramm) von Nora schätzte, gewann eine Museums-Jahreskarte. 2350 Besucher erlebten einen abwechslungsreichen ersten Mai mit viel Pferdestärke.

(tone)
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