Kempen Hier rollt der Kürbis

Kempen · Der Herbst ist da, das ganze Dorf ist auf den Beinen: Zum traditionellen Kürbisfest kamen am Sonntag viele Besucher in den St. Huberter Ortskern. Schon am Samstagabend war die Stimmung bei Live-Musik erstklassig.

Herbstzeit ist Kürbiszeit. Alle zwei Jahre wird das an einem Sonntag in St. Hubert besonders deutlich. Dann ist Kürbisfest — es wechselt sich alle zwei Jahre mit der Kendel-Night ab — und auf Einladung des ortsansässigen Werberings bummeln die Bürger durch die Straßen.

Dies war bereits am Samstagabend auf dem Marktplatz der Fall, wo die Coverband "The Danders" wie im Vorjahr bei der Kendel-Night für jede Menge gute Laune sorgte. Erst nach Mitternacht verstummte der letzte Akkord, und die Vorfreude aufs gestrige Fest stieg.

Musik, Tanz und Kurioses

Michael Smeets, Vorsitzender des St. Huberter Werberings, eröffnete zusammen mit Ortsbürgermeister Theo van der Bloemen pünktlich um 11 Uhr das Kürbisfest. Den ganzen Tag über gab es auf der Bühne auf dem Marktplatz tolle Attraktionen: Der Musikverein sorgte für Frühschoppen-begleitende Klänge, es folgten Auftritte diverser Tanzgruppen rund um Sabine Blumtritt sowie die Stadtgarde mit Schau- und Gardetanz.

Als besonderes Gewinnspiel hatte sich der Werbering passend zum Tagesmotto etwas Kurioses ausgedacht: Gesucht wurde der originellste Kürbis. Schon vormittags präsentierten sich verschiedene Exemplare im Schaufenster des Café Poeth. Da gab es den dicken Zentner mit seinen üppigen, ausladenden Formen oder eine Frucht, die überall warzenähnlich bewachsen war. "Das sind doch aufgeklebte Erdnüsse", staunte eine Passantin darüber, lag damit aber falsch.

Die zarten, meist orangen Früchte waren an vielen Ständen vertreten, zum Beispiel bei Familie Achtens Kürbis-Lädchen. Dort gab es wundervoll angemalte Exemplare zu erwerben, mit lachenden Gesichtern, Strohhaaren und -hüten sowie teils kuriosen Formen. Der Flaschenkürbis ähnelte stark einer Gans mit "gans" langem Hals, während der Hokaido-Kürbis verstohlen in die Luft schaute. Die Königstraße gehörte der Landwirtschaft.

Die Landfrauen servierten schmackhafte Folienkartoffeln mit Quark, und Kartoffelbauer André Wolters stellte in Kisten aus, was auf heimischen Feldern wächst: Sorten wie Annabelle, Krone, Allianz oder Jelly. Wer wollte, kaufte gleich einen Sack Erdäpfel und zauberte daheim etwas Schmackhaftes daraus. Die Friedhofsgärtnerei Dicks präsentierte alles mit ganz viel Herz. Diese Form fand sich in Übertöpfen, Efeupflänzchen oder Windlichtern wieder.

Außerdem gab es herbstliche Klassiker wie Winterheide und andere Blumen in den Trendfarben Lila und Rot. Glück konnten Teilnehmer des Glücksrad-Drehs bei der Gärtnerei van der Bloemen haben. Dort waren Pflanzen zu gewinnen — drei Nieten waren ebenfalls ein Gewinn.

Der Verein "Kleine Zwerge ganz groß" verkaufte vom Obstgut Hardt gesponserte, mit Schokolade überzogene Äpfel für den guten Zweck. Der Verein setzt sich für schwerkranke Kinder ein.

(tone)
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