Stadt Kempen Hier kracht es am häufigsten

Stadt Kempen · Die jüngste Bilanz der Kreispolizei hat es wieder gezeigt: Unfallschwerpunkte gibt es auch im Ostkreis zur Genüge. Zu hohe Geschwindigkeit oder Fehler beim Abbiegen gehören zu den häufigsten Unfallursachen.

In Kempen fällt die Einmündung der Otto-Schott-Straße in die Kerkener Straße als Unfallschwerpunkt besonders auf. Das Hauptproblem ist hier der einseitig an der Kerkener Straße verlaufende Radweg, der in beiden Richtungen benutzt werden kann. Zwar sind auch an dieser Stelle Kölner Teller montiert, aber die müssten nicht nur nach Meinung der Polizei näher am Radweg angebracht werden. So lassen sie zwar die Autofahrer einige Meter vor dem Radweg langsamer werden, aber sie beschleunigen dann wieder und achten nicht auf Radfahrer, die auch von rechts kommen. Wären besagte Teller direkt vor dem Radweg sähe die Sache anders aus. Die nur wenig hundert Meter entfernte Kreuzung der Kerkener Straße mit der Kleinbahn- und der Söderblomstraße ist eine weitere Gefahrenstelle. Hier stellen jeweils die Linksabbieger ein Problem dar. Allein im vergangenen Jahr gab es dort zehn Unfälle, wobei es in einem Fall einen schwer Verletzten gab.

Die Luftbildaufnahme des Willicher Kreisverkehrs an der Bahnstraße ist mit einer Vielzahl von verschiedenen Symbolen markiert. Sie stehen für Auffahrunfälle sowie Zusammenstöße von Autos mit Radfahrern oder Fußgängern. "Das ist eine unserer Unfallhäufungsstellen in Willich", erklärt Michael Okuhn von der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde Viersen. Obwohl bereits so genannten Kölner Teller auf der Fahrbahn montiert wurden und der Kreisverkehr sehr übersichtlich ist, kommt es an dieser Stelle immer wieder zu Verkehrsunfällen.

Wobei die Unfälle zu einem großen Teil auf das Fehlverhalten der Straßenverkehrsteilnehmer zurückzuführen sind. Darunter fällt insbesondere die falsche Nutzung durch Radfahrer. Diese benutzen den Radweg entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung. Ein Autofahrer rechnet nicht damit, dass ihm ein Radfahrer mit entsprechender Geschwindigkeit aus der falschen Richtung begegnet. Aber nicht nur dort kracht es des Öfteren. Die Anschlussstelle der Autobahn 44 an der Landstraße 26 in Münchheide zeichnet sich durch eine Vielzahl von Auffahrunfällen aus. "Eine Kombination von unangepasster Geschwindigkeit, mangelndem Sicherheitsabstand und Unachtsamkeit kommt hier als Ursache in Frage. Die eindeutige Ursache lässt sich aber oft nicht feststellen", sagt Okuhn. Fest steht nur, dass es ebenso einen Unfallhäufungsstelle ist.

Insgesamt gibt es laut Polizei kreisweit 31 Unfallhäufungsstellen. Auf der Grundlage der jeweiligen Unfallsituation liefert die Polizei Daten für mögliche Änderungen bei der Verkehrsführung. Die Unfallkommission der Polizei macht Vorschläge, wie ein Unfallschwerpunkt entschärft werden kann. Die Einrichtung von Tempolimits hält Joachim Walther-Schückes von der Direktion Verkehr der Polizei dabei als Allheilmittel. "Man kann damit mögliche Folgen von Unfällen mindern, aber sicher nicht jeden Unfall verhindern", sagt er. Wichtiger sei es, an die Verkehrsteilnehmer zu appellieren die Höchstgeschwindigkeiten nicht immer auszunutzen, sondern den Gegebenheiten angepasst zu fahren.

Sicherheit muss Vorrang haben, lautet so die Aussage der Polizei. Neben der überhöhten Geschwindigkeit, die die Unfallursache Nummer eins ist, sind es die Fehler beim Abbiegen und die missachtete Vorfahrt, die zu den häufigsten Unfallursachen zählen.

(RP)
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