Stadt Kempen Herbstputz am Königshüttesee

Stadt Kempen · Mitglieder des Segel- und Surf-Clubs, des Naturschutzbundes Nabu und die St. Huberter Pfadfinder wollen am früheren Baggersee aufräumen. Freiwillige Helfer sind am 14. Oktober willkommen.

 An heißen Tagen im zurückliegenden Sommer bevölkerten viele illegale Badegäste das Gelände am Königshüttesee zwischen Kempen und St. Hubert. Sie hinterließen jede Menge Müll. Die Reste wollen nun Naturfreunde beim "Herbstputz" beseitigen.

An heißen Tagen im zurückliegenden Sommer bevölkerten viele illegale Badegäste das Gelände am Königshüttesee zwischen Kempen und St. Hubert. Sie hinterließen jede Menge Müll. Die Reste wollen nun Naturfreunde beim "Herbstputz" beseitigen.

Foto: Boris Ravenschlag

Es ist zwar noch eine ganze Zeit hin bis zum Aktionstag. Aber all diejenigen, die mithelfen wollen, dass das Gelände wieder etwas sauberer wird, sind bereits herzlich zur Teilnahme am "Herbstputz am Königshüttesee" eingeladen. Das Großreinemachen rund um den früheren Baggersee zwischen Kempen und St. Hubert findet am Samstag, 14. Oktober, in der Zeit von 11 bis 13 Uhr statt. Für den "Herbstputz" wollen sich Mitglieder des Segel- und Surf-Clubs (SSC) Kempen, der Ortsgruppe Kempen-St. Hubert-Tönisberg im Naturschutzbund (Nabu) und die Pfadfinder vom DPSG Stamm St. Hubert engagieren.

Alle drei Vereine sind seit Jahren für den Umwelt- und Naturschutz aktiv. Nabu und SSC kümmern sich um das Gelände rund um den Königshütte-See, wollen seltenen Tier- und Pflanzenarten dort ein Refugium und Rückzugsraum schaffen. Leider sind es in den Sommermonaten viele ungebetene Badegäste, die das Gelände des Sees - es befindet sich in Privatbesitz der Auskiesungsfirma Klösters - illegal als Badesee nutzen. Dabei hinterlassen die "Wildschwimmer" nicht nur jede Menge Müll, sondern sie zertrampeln regelrecht die wertvolle Landschaft. Der Segel- und Surf-Club hat am großen Baggersee einen Teil des Geländes vom Eigentümer gepachtet und nutzt das Areal für seine Sportaktivitäten. Viele SSC-Mitglieder sind seit Jahren auch im Nabu aktiv und unterstützen die Bestrebungen der Naturschützer das Gelände als naturschutzwürdiges Gebiet dauerhaft zu sichern. SSC und Nabu beteiligen sich regelmäßig an der Aktion "Frühjahrsputz", der Gemeinschaftsaktion von Stadt Kempen, Firma Schönmackers Umweltdienste und Rheinischer Post.

Nun will man beim "Herbstputz" die Hinterlassenschaften der ungebetenen Badegäste des zurückliegenden Sommers wegschaffen. Mit im Boot bei der gemeinsamen Umweltaktion sind erstmals die St. Huberter Pfadfinder. Zu denen hat der Nabu ebenfalls seit einigen Jahren enge Kontakte. "Die Pfadis haben schon bei der Apfelernte geholfen. Sie unterstützen uns, wenn wir Krötenzäune an Straßen anlegen und sind auch bei unserem Fledermaus-Projekt aktiv", erklärt Nabu-Sprecher Peter Jeske im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Dankbar ist der Nabu auch für die Unterstützung durch den Baubetriebshof der Stadt Kempen. Der will Müllsäcke für den "Herbstputz" zur Verfügung stellen und diese am Montag nach dem Aktionstag dann zuverlässig entsorgen. "Mit Genehmigung des Eigentümers und der Naturschutzbehörde dürfen alle Helfer und Helferinnen das Gelände betreten und ihre Fahrzeuge auf der Bellstraße an der ehemaligen Zufahrt zur Kiesgrube abstellen", erklärt Jeske. Dies sei doch wohl auch "eine einmalige Chance für die illegalen Badegäste" sich an der Aktion unerkannt zu beteiligen, um so eine Art Wiedergutmachung zu leisten und "ohne Furcht vor ,Knöllchen' oder bösen Blicken von Passanten sowie Anliegern zu parken", meint Peter Jeske.

Ziel der Aktion ist es, nicht nur das Gelände vom Müll zu befreien, sondern auch für tierische Wintergäste, die in den kommenden Monaten erwartet werden, vorzubereiten. Erfahrungsgemäß, so Jeske, würden sich am See in den Wintermonaten viele Gänse niederlassen. Fernziel der Naturschützer ist es, dass das Gelände am Königshüttesee offiziell als Naturschutzgebiet ausgewiesen wird.

Eine Anmeldung zum "Herbstputz am Königshüttesee" ist zwar nicht erforderlich. Wer sich dennoch vorab informieren möchte, kann sich bei Peter Jeske (Telefon: 02152 893855) oder Georg Lüdecke (Telefon: 02152 2112) melden. Wer mitmachen möchte, sollte Arbeitshandschuhe und entsprechende Kleidung - eventuell eine Greifzange - mitbringen.

Haben Sie auch ein Thema für den Bürgermonitor? Dann melden Sie sich in der Redaktion unter der Telefonnummer 02152 2064-22 oder per E-Mail an: kempen@rheinische-post.de

(RP)
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