Stadt Kempen Handwerkermarkt wurde verbessert
Stadt Kempen · Am Wochenende zeigen Handwerker aus der Region ihre Zünfte. Besuch kommt auch aus den Niederlanden.
"Handwerk hat goldenen Boden" lautet ein Sprichwort. Darauf setzt der Werbering am kommenden Wochenende mit dem Veranstalter Orion aus Düsseldorf. Das Konzept wurde nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr optimiert. Bewusst hat man inzwischen auf den Zusatz "historisch" verzichtet. Denn ein großer Teil der Handwerker kommt sowieso in historischer Kleidung passend zur Arbeit, so der frühere Werberingvorsitzende Reinhard Stein bei der Jahresversammlung des Werberings.
Auf dem Buttermarkt und auf der Kuhstraße präsentieren Handwerker ihre Zünfte in einheitlichen kleinen Fachwerkhäusern. Auch die weiteren Stände sollen sich im passenden Ambiente zeigen. In diesem Jahr erstreckt sich der Markt über die Judenstraße sowie Teile der Engerstraße und der Ellenstraße. Die Mischung soll sowohl traditionelles Handwerk auf dem Buttermarkt, der Kuhstraße und der Judenstraße als auch Kunsthandwerk in den übrigen Straßen bieten.
Schon 2013 wurden die Handwerker der Gruppe "Den Olden Tied" aus den Niederlanden bewundert. Sie präsentieren das klassische alte Handwerk der Zünfte. Dazu gehören der Korbflechter, die Klöpplerin, aber auch am Samstag ein Strohflechter und am Sonntag ein Bienenkorbflechter. Der Seiler war früher wichtig für den landwirtschaftlich geprägten Niederrhein -ebenso wie der Bleiverglaser und der Kupferschmied. Letzterer fertigte nicht nur Neues, sondern konnte auch reparieren. Kerzenzieher, Buttermacher und Senfmacher vervollständigen die Gruppe.
Außerdem gibt es auch ein paar Exoten im Programm: Ein Hornschnitzer fertigt aus Birkenholz Musikinstrumente. Eine Stockmanufaktur zeigt, wie Spazierstöcke gebogen werden. Aus altem Silberbesteck kann moderner Schmuck entstehen. Dazu passt die schicke maßgefertigte Kopfbedeckung vom Hutmacher. Oder auch ein Ledergürtel mit Schnallen nach Wunsch. Wer noch alte Stühle zu Hause hat, wird sich vielleicht für die Arbeit des Stuhlflechters interessieren. Und da es nicht mehr lange bis Weihnachten ist, kommt auch ein Krippenmacher nach Kempen. Und noch viele weitere interessante Dinge verspricht der Werbering.
Für das leibliche Wohl ist gut gesorgt. Da kommt noch ein altes Handwerk ins Spiel: eine historische Bäckerei, wo die Laibe aus dem Holzofen kommen. Ein Winzer bietet Weine an, außerdem gibt es eine Brennerei mit Schnäpsen und Likören. Ansonsten können die Besucher zwischen Steaks und Würsten oder Fisch wählen. Auf einem niederrheinischen Handwerkermarkt dürfen natürlich Reibekuchen nicht fehlen. Aber es gibt auch Flammkuchen und heißen Schafskäse. Für die Süßigkeitenliebhaber bieten Stände Crepes und Waffeln an. Anziehungspunkt wird sicherlich auch die Drehorgelspielerin Brigitte sein.