Stadt Kempen Hagelkreuz: Hier herrscht buntes Leben

Stadt Kempen · 20 Jahre alt wird der Bürgerverein. Das wird am Samstag groß gefeiert. Ursprünglich als Wohnquartier für belgische Soldaten gedacht, ist der Stadtteil ein bunt gemischte Quartier geworden.

 Weben für das Bürgerfest am Samstag und weitere Veranstaltungen des Bürgervereins im Hagelkreuz (von links): Ulrich Buchholz, Eva-Maria Willemsen und Willi Stenhorst.

Weben für das Bürgerfest am Samstag und weitere Veranstaltungen des Bürgervereins im Hagelkreuz (von links): Ulrich Buchholz, Eva-Maria Willemsen und Willi Stenhorst.

Foto: Norbert Prümen

Sein großes Fest feiert der Bürgerverein Hagelkreuz jedes Jahr am ersten Juni-Wochenende. Aber in diesem Jahr, so Vorsitzender Willi Stenhorst, seine Stellvertreterin Eva-Maria Willemsen und Geschäftsführer Ulrich Buchholz, werde dies ein Geburtstagsgeschenk besonderer Art für die Mitglieder und Bewohner des Wohnviertels. Der Verein feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. So taucht auch zurzeit auf allen Plakaten, die zum Fest einladen, und auf Veröffentlichungen wie dem Magazin "Stadtklatsch" ein kleiner roter Luftballon mit der Jahreszahl 1998 auf.

Aber der Verein hat sich noch mehr überlegt, was ihn über den Jahrestag hinaus im Bewusstsein verbleiben lässt. Es gibt einen Autoaufkleber mit dem Signet des Vereins. Darauf sind die Hochhäuser inmitten grüner Bäume zu sehen, ebenso das Wahrzeichen, die Christ-König-Kirche, und die beiden Stelen, die am Concordienplatz den Eingang in das Viertel symbolisieren. Und eben auch das Hagelkreuz an der Kerkener Straße, das dem Viertel seinen Namen gibt.

Der war seinerzeit vom Verein mühsam erkämpft worden. Denn lange hieß das Quartier "Neue Stadt". Das Viertel war zuerst als Wohnquartier für die belgischen Soldaten aus Grefrath gedacht. Deshalb war die heutige Astrid-Lindgren-Schule auch zunächst eine belgische Schule. Dem damaligen Stadtdirektor Klaus Hülshoff ist es zu verdanken, dass hier rundherum nicht nur ein Platz für die Soldatenfamilien entstand, sondern ein sehr begrüntes Wohnviertel.

Mitte der 1960er-Jahre zogen viele Menschen aus unterschiedlichen Landstrichen in Folge des Krieges nach Kempen. Sie brauchten dringend Wohnraum, und der musste bezahlbar sein. Stadtdirektor Hülshoff war es wichtig, das neben Einfamilienhäusern auch Mehrfamilienhäuser bis hin zu modernen Hochhäusern gebaut wurde. Bis heute mischt sich im Hagelkreuz eine Bewohnerschaft mit vielfältigen Wurzeln. Wenn man einen Morgen auf dem Concordienplatz verbringt, taucht man mitten in dieses bunte Leben ein. "Was braucht man Urlaub anderswo, hier ist es doch schön", sagte eine Besucherin der Cafés.

Am Samstag, 2. Juni wird das Jubiläum nun gefeiert - so bunt, wie das Viertel ist. Viele Anwohner und Gruppen wollen mitmachen. Es gibt auf der Bühne nach der offiziellen Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Otto Birkmann ein Programm, an dem sich die Kindertagesstätten des Viertels sowie die Astrid-Lindgren-Schule beteiligen. Rund um den Concordienplatz gibt es viele Stände. Der Kinderschutzbund wird sich präsentieren, ebenso gibt es eine Hüpfburg. Vor allem Kinder werden es wohl genießen, bei den angekündigten warmen Temperaturen in einem Wasserball auf einem Swimming-Pool zu balancieren.

Um 18 Uhr beginnt das Konzert der Big-Band "Chicken Head", ab 20 Uhr übernimmt die Rock- und Pop-Coverband "Al Gusto" die Bühne. Die Musiker sind sozusagen schon Stammgäste im Hagelkreuz und werden immer wieder als Bestandteil des Festes gewünscht. Bis 23 Uhr wollen sie den Concordienplatz so richtig rocken.

Auch das Umweltreferat der Stadt Kempen ist mit dabei. Neben vielen Informationen zum Radfahren wird an diesem Samstag auch der Startschuss zur Aktion "Stadtradeln" gegeben. Außerdem kann beim Sportverein Thomasstadt jeder ausprobieren, ob Badminton ein Sport ist, den man näher kennenlernen möchte. Quartiersentwickler Ingo Behr präsentiert die vielen Projekte, die inzwischen im Hagelkreuz fester Bestandteil geworden sind. Das zeigt dann auch, wie es Eva-Maria Willemsen betonte, dass der Bürgerverein schon in Gründungszeiten Wert nicht nur auf die Entwicklung des Wohnviertels wert gelegt hat, sondern auch auf den sozialen Aspekt des Miteinanders der Anwohner. Erfolgreiche Beispiele sind gemeinsame Radtouren oder auch die im Herbst mit dem Baubetriebshof erfolgte Pflanzaktion, die die Grünflächen im Viertel im Frühjahr mit Narzissen und Tulpen in blühende, gut riechende Oasen verwandelte.

(sr)
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