Kempen GWG-Pilotprojekt im Hagelkreuz: Aufzug macht Haus barrierefrei

KEMPEN · Schon im Frühjahr 2015 stellte die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Kreis Viersen (GWG) Planungen für ein Modellprojekt im Kempener Stadtbezirk Hagelkreuz vor. Um gerade älteren Menschen ein möglichst langes Verbleiben in ihren Wohnungen zu ermöglichen, sollte an einem Haus in der Hammarskjöldstraße ein Aufzug angebaut werden.

 Bewohner sowie Vertreter von GWG und Stadt Kempen freuen sich über das nun barrierefreie Haus Hammerskjöldstraße 7 im Hagelkreuz.

Bewohner sowie Vertreter von GWG und Stadt Kempen freuen sich über das nun barrierefreie Haus Hammerskjöldstraße 7 im Hagelkreuz.

Foto: Wolfgang Kaiser

Denn diese Mehrfamilienhäuser, zum größten Teil Ende der 1960er-Jahre entstanden, sind bislang nur über das Treppenhäuser begehbar.

Am Mittwoch wurde der neue Aufzug im Beisein von Vertretern der GWG und der Stadt Kempen nun offiziell in Betrieb genommen. „Gute Fahrt” stand auf dem roten Band rund um den Aufzug. Wie ein Geschenk stand er da. So empfanden es auch Maria und Wolfgang Königs, die bereits seit 1970 in der zweiten Etage des Hauses leben. Für Maria Königs wurde das aber zunehmend beschwerlicher, denn sie ist auf einen Rollator angewiesen. Sie hatten sich schon überlegt, umzuziehen in eine ebenerdige Wohnung. Besonders Wolfgang Königs freut sich, dass das Paar nun in der Wohnung bleiben kann. Schließlich ist ihnen das Umfeld seit Jahrzehnten vertraut, ebenso die Nachbarn.

Dass es vor allem darum geht, darauf verwiesen GWG-Vorstand Michael Aach und Bürgermeister Volker Rübo. Man müsse verstärkt den Blick dafür haben, dass Menschen möglichst lange in ihrem angestammten Zuhause bleiben können. Bislang sei dies ein vernachlässigtes Thema gewesen. Daher bedankte sich Aach ausdrücklich für das Projekt der Quartiersentwicklung, das den Anstoß gegeben hätte. Besonderer Dank galt der hauseigenen Bauabteilung, die die Umsetzung mit eigenen Mitteln geschafft hatte. Verschiedene Modelle standen zur Diskussion. Schnell war der Entwurf eines gläsernen Anbaus verworfen. Denn dieser heizt sich im Sommer auf und kühlt im Winter die Flure aus. Die jetzige Idee mit dem schlichten Bau mit Stahlkonstruktion und Aluminiumverkleidung passt sich dem Flachbau an. Der Aufzugturm überrascht dann auch im Inneren, denn er bietet immerhin neun Personen Platz.

Der gesamte Bau hat rund 100.000 Euro gekostet. Dadurch werden die Mieten wohl um 50 Cent pro Quadratmeter steigen, den Rest der Investitionskosten trägt die GWG. Als nächstes Projekt steht im gleichen Haus die Modernisierung der Bäder an. Insgesamt besitzt die GWG im Hagelkreuz 97 Wohnungen. Es kommt also noch einiges an Arbeit auf die Bauabteilung zu.

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