Stadt Kempen Gutes Zeugnis für die Gesamtschule

Stadt Kempen · Nach einem Jahr Gesamtschule zieht Schulleiter Uwe Hötter eine sehr positive Bilanz. Nach den Sommerferien kommt der zweite Jahrgang und mit ihm 13 neue Lehrer.

 Der Leiter der Städtischen Gesamtschule Kempen, Uwe Hötter, ist mit dem ersten Jahr seiner Schule sehr zufrieden.

Der Leiter der Städtischen Gesamtschule Kempen, Uwe Hötter, ist mit dem ersten Jahr seiner Schule sehr zufrieden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Kempener Gesamtschule an der Wachtendonker Straße hat ihr erstes Schuljahr hinter sich und die Versetzung ganz locker geschafft. Nach den Ferien geht's in die nächste Runde, dann mit den Jahrgangsstufen 5 und 6. Schulleiter Uwe Hötter ist sehr zufrieden mit dem Premierenjahr: "Vieles, was wir uns im Vorfeld überlegt haben, haben wir auch auf den Weg gebracht." Seitens der Eltern habe er nur Positives gehört: "Die Kinder sind gut angekommen und fühlen sich in der Schule wohl."

Zum neuen Schuljahr kommen 174 neue Schüler, davon sechs mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Es gab 195 Anmeldungen, so dass 21 abgelehnt werden mussten. Grund: Eine Klasse darf nicht mehr als 29 Schüler haben, eine siebte Anfangsklasse ist nicht machbar. Die neuen Schüler werden in sechs Klassen eingeteilt, die im Gebäude an der Wachtendonker Straße untergebracht werden. Der Jahrgang 6 zieht in das Nebengebäude der Realschule.

13 neue Lehrer mit unterschiedlichen Stundenzahlen unterrichten im kommenden Schuljahr an der Gesamtschule: fünf aus Realschulen, drei aus Hauptschulen und zwei aus Gesamtschulen. Hinzu kommen drei Neueinstellungen. Für diese Stellen gab es 129 Bewerber. Das Kollegium besteht dann aus 36 Lehrern und Sozialarbeiterin Mira Dugal-Klahre, die gleichzeitig an der Realschule tätig ist. Sie ist diejenige, die darauf achtet, dass die Schule stets auch eine Schiene des sozialen Lernens ist.

Als wichtige Maxime der Realschule nennt Hötter die "Förderung und Forderung des einzelnen Kindes". Alle Leistungsprofile sollten sich abbilden: "Die Gesamtschule ist gut für alle Kinder. Sie lebt von der Heterogenität." Was der Schulleiter besonders zu schätzen weiss, ist die Tatsache, dass jede Klasse zwei Klassenlehrer hat. Sie könnten sich austauschen, die Aufgaben teilen und teamorientiert auf die Entwicklung und Förderung der Schüler achten. "Dieses System hat sich bewährt", sagt Hötter. Wichtig sei auch, so Hötter weiter, das Ganztagsangebot auf dem Gelände der benachbarten Martinschule: "Das gehört zum Konzept der Gemeinschaftsbildung. Das ist ein anderer Lebensraum. Hier haben die Kinder Gelegenheit zum ungestörten Austausch untereinander."

Im neuen Schuljahr kommt die zweite Fremdsprache zur Geltung. Die Sechstklässler können sich zwischen Französisch und Niederländisch entscheiden. Außerhalb des normalen Unterrichtsbetriebs können die Schüler unter rund 30 Arbeitsgemeinschaften wählen. Dabei gibt es auch außerschulische Kooperationen mit der Stadtbibliothek, der Musikschule und dem Projekt "Schule und Kultur".

Wie ist aus der persönlichen Sicht des Schulleiters das erste Jahr verlaufen? "Es ist eine spannende Aufgabe, eine neue Schule aufzubauen. Eine Aufgabe, die auch mit viel Arbeit verbunden ist. Diese Herausforderung hat das hochmotivierte Team angenommen und hervorragend gemeistert." Die Entscheidung der Stadt Kempen, eine Gesamtschule zu gründen, habe sich als absolut tragfähig erwiesen.

Die Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt und Schuldezernent Michael Klee laufe hervorragend: "Wir schauen gemeinsam auf die Entwicklungsziele", sagt Hötter. Unter anderem habe man gemeinsam mit allen Schulen der Stadt ein Gesamtkonzept erarbeitet, das unter anderem eine Prioritätenliste enthält, was wo am dringendsten angepackt werden muss. Dabei geht es beispielsweise um die Fachräume für die naturwissenschaftlichen Fächer.

Bleibt nur noch der Wunsch, dass die Gesamtschule bald einen Förderverein bekommt. Der Förderverein der Realschule hat einen gemeinsamen Verein abgelehnt. Die für eine Neugründung notwendige Satzung liegt längst vor - das Finanzamt hat aber noch kein grünes Licht gegeben. Darauf wartet die Schule dringend, man weiß genau um die Wichtigkeit eines Fördervereins.

(RP)
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