Preis für Häuser und Grundstücke Preise für Häuslebauer sind gestiegen

Kempen/Willich/Tönisvorst/Grefrath · In Kempen und Tönisvorst waren die Preise für Grundstücke und Häuser schon immer höher als in den Nachbarkommunen. Das hat sich nun einmal mehr bestätigt. So steht es im aktuellen Marktbericht des Kreises Viersen.

 Durch das Baugebiet „Auf dem Zanger“ in St. Hubert rechnet die Stadt mit 350 neuen Einwohnern.

Durch das Baugebiet „Auf dem Zanger“ in St. Hubert rechnet die Stadt mit 350 neuen Einwohnern.

Foto: Norbert Prümen

Wer ein Haus bauen wollte, musste im vergangenen Jahr für das Grundstück deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch in den Vorjahren. So steht es im Grundstücksmarktbericht, den der Gutachteraussschuss des Kreises Viersen jetzt vorlegte. Die Preissteigerungen lagen bei zwischen fünf und zehn Prozent. Besonders Kempen und St. Tönis sind hier zu erwähnen: „Hier wurden die höchsten Baulandpreise erzielt“, sagt Claudia Ziemer, Vorsitzende und Geschäftsführerin des Ausschusses. Die Zahl der Kaufverträge für Flächen sank von 331 auf 296.

Grundstücke

In Kempen und St. Tönis zahlt man in guten Lagen 300 Euro pro Quadratmeter, in Willich mit 290 Euro nicht viel weniger und in Grefrath 205 Euro. Wer sich mit einer mäßigen Lage begnügt, zahlt in Kempen immer noch 245 Euro, gegenüber 150 Euro in Grefrath. Für St. Tönis gibt es in dieser Kategorie keine Angaben. Oder es gibt laut der vorliegenden Kriterien keine mäßigen Lagen, was allerdings zu bezweifeln ist.

Bei Flächen für mehrgeschossige Bauten ging die Zahl der Verträge ebenfalls zurück. Für das vergangene Jahren stehen kreisweit nur acht Verkäufe zu Buche, 2018 waren es noch 23. Der Umsatz sank von 5,4 auf 1,7 Milllionen Euro. Die verkaufte Fläche lag bei 6367 Quadtratmeter (2018: 21.727).


Gewerbeflächen

Bei den gewerblichen Flächen ist die Zahl der Kauffälle gestiegen, die Preise sind in etwa konstant geblieben. Die Preise für landwirtschaftlich genutzte Flächen haben sich stabilisiert, am teuersten ist das Ackerland in Kempen und Willich. Hier liegt der Richtwert bei acht Euro pro Quadratmeter.


Eigenheime

Im vergangenen Jahr haben kreisweit 567 Ein- oder Zweifamilienhäuser ihren Besitzer gewechselt. Die Zahlen können von Jahr zu Jahr höchst unterschiedlich sein. Sie hängen in erster Linie von der Bautätigkeit in den einzelnen Kommunen, etwa von der Fertigstellung eines Neubaugebiets. Für alle hier behandelten Städte und Gemeinden verzeichnet die Statistik ein Plus. Die meisten Kaufverträge wurden mit 191 in Willich abgeschlossen. Das entspricht einer Steigerung auf 62,7 Millionen Euro.

Bei der Statistik zu den Preisen wurden weder die Lage und der Modernisierungsgrad noch die individuelle Ausstattung berücksichtigt. In Willich kostet ein freistehendes Haus im Schnitt 2910 Euro pro Quadratmeter, ein Doppelhaus oder ein Reihenendhaus 2750 und ein Reihenmittelhaus 2510 Euro. In Kempen gestalten sich die Preise wie folgt: 2950, 2020, beziehungsweise 1990 Euro. Tönisvorst: 3630, 2880 beziehungsweise 2770 Euro. Grefrath: 2080, 2000 beziehungsweise 1730 Euro.


Eigentumswohnungen

Die Preise für Eigentumswohnungen sind im vergangenen Jahr konstant geblieben, allerdings mit einer leicht steigender Tendenz: Kreisweit gab es 308 Kaufverträge.Die Kosten wurden bemesssen an Wohnungen in Drei- und Vierfamilienhäusern mit moderner Ausstattung, gebaut in den Jahren 2001 bis 2010. Die mittleren Kosten liegen bei 2900 Euro pro Quadratmeter (Kempen), 1210 Euro (Willich), 1200 Euro (Tönisvorst). Grefrath hat zu wenig Verträge und daher keine aussagekräftigen Zahlen.

Die Zahl der Verkäufe waren in den einzelnen Kommunen unterschiedlich. In Willich waren sie rückläufig, in Tönisvorst nahezu unverändert, in Kempen gab es einen Anstieg von 74 auf 106 Verkäufe. Grefrath meldet einen Anstieg um satte 230 Prozent, bei einem Blick auf die einzelnen Zahlen relativiert sich die Sache aber – von zehn ging es hoch auf 23 Verkäufe. Auch die Umsatzzahlen für Grefrath lassen auf den ersten Blick vermuten, man habe es mit einer boomenden Gemeinde zu tun. Ein Plus von sage und schreibe 372 Prozent verheißen goldene Zeiten. Bei den genannten Zahlen ist es aber keine Überraschung, dass die Summe von der niedrigen Basis von 1,1 Millionen Euro auf die vergleichsweise nicht wirklich hohe Summe von 4,1 Millionen Euro stieg.

Bei Garagen liegen nur kreisweite Zahlen vor. Sie kosten ab Baujahr 2005 im Schnitt 13.500 Euro, für einen Stellplatz in einer Tiefgarage muss man 10.000 Euro zahlen.

Der jährlich erscheinende Grundstücksmarktbericht gibt eine ausgesprochen detaillierte Übersicht über die Umsatz- und Preisentwicklung und soll der Markttransparenz dienen. Kommentar von Andreas Budde, Planungs- Bau- und Umweltdezernent des Kreises: „Bei einer leicht steigenden Anzahl von Kauffällen in Verbindung mit den konstanten und und leicht steigenden Preisentwicklungen kann weiterhin von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage und der Attraktivität des Kreises insgesamt ausgegangen werden.“

Herunterladen kann man den Bericht unter www.boris.nrw.de.

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