Corona im Kreis Viersen Grüne fordern Land NRW auf, die Impfordnung zu ändern

Kreis Viersen · Die Kapazitäten des Dülkener Impfzentrums für den Kreis Viersen werden bei weitem nicht ausgenutzt, zwei Impfstraßen wurden deshalb geschlossen. In einem Offenen Brief an den NRW-Gesundheitsminister fordern die Grünen deshalb jetzt mehr Flexibilität bei der Impfordnung.

 Der Kreis hat zwei der vier Astrazeneca-Impfstraßen geschlossen - es kommen nicht so viele Leute zum Impfen, wie Kapazitäten da wären.

Der Kreis hat zwei der vier Astrazeneca-Impfstraßen geschlossen - es kommen nicht so viele Leute zum Impfen, wie Kapazitäten da wären.

Foto: Martin Röse

Nach dem Bericht unserer Redaktion über nicht genutzte Kapazitäten im Dülkener Impfzentrum für den Kreis Viersen fordern die Grünen NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf, die Impfordnung zu ändern. Wie berichtet, hat der Kreis Viersen mangels Nachfrage die Zahl der Impfstraßen für den Impfstoff von Astrazeneca von vier auf zwei reduziert. Am Montag hatte der Kreis 200 Impfdosen abbestellt. 250 Personen aus der Prioritätsgruppe 1 hätten geimpft werden können, nur 50 hatten einen Termin reserviert. Der Kreis vermutet, dass es gar nicht ausreichend Personen unter 65 Jahren in der Prioritätsgruppe 1 gibt.

Die freien Impfdosen dürfen jedoch auch nicht für Personen unter 65 Jahren aus der Prioritätsgruppe 2 verwendet werden. „Dies verbietet die unflexible Impfordnung des Landes NRW“, sagt Jürgen Heinen, Vorsitzender der Grünen im Kreis Viersen. In einem Offenen Brief an den Minister schreibt Heinen: „Wir fordern Sie auf, dies unverzüglich zu ändern und mehr Flexibilität zu ermöglichen. Wir haben absolut kein Verständnis dafür, dass nicht alle Möglichkeiten genutzt werden, den vorhandenen Impfstoff schnellstmöglich zum Einsatz zu bringen.“

Jede Impfdosis, die nicht verabreicht wird, verlängere die Gefährdung von Menschen, trage zur Verunsicherung der Bevölkerung bei, verlängere den Lockdown und konterkariere damit alle Anstrengungen, die Pandemie wirksam und schnell zu bekämpfen, so Heinen.

Und Jens-Christian Winkler, Vorsitzender des Ausschusses für Verbraucherschutz des Kreises Viersen, ergänzt: „Herr Laumann, ändern Sie die Impfordnung und sorgen Sie dafür, dass in NRW und damit auch im Kreis Viersen effizientes Impfen möglich wird!“ Auch Kreisdezernent Thomas Heil hatte das Land aufgefordert, weitere Personengruppen zur Impfung zuzulassen.

Am Freitag verzeichnete der Kreis hingegen eine steigende Tendenz bei der Nachfrage. „Für die kommende Woche sind alle Termine für die Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff im Impfzentrum ausgebucht“, erklärte Kreis-Sprecherin Anja Kühne. „Weitere Termine können derzeit nicht vergeben werden, da aktuell keine weitere Impfstoffzusage vom Land NRW vorliegt.“

Im Impfzentrum an der Heesstraße in Viersen-Dülken werden in der kommenden Woche ganztägig zwei Impfstraßen für den Astrazeneca-Impfstoff und vier Impfstraßen für den Impfstoff von Biontech in Betrieb sein.

Insgesamt sollen nächste Woche 750 Erstimpfungen mit Astrazeneca durchgeführt werden. Hinzu kommen 1.458 Erstimpfungen und 1.365 Zweitimpfungen mit dem Impfstoff von Biontech.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort