Stadt Kempen Großes Interesse an der Gesamtschule

Stadt Kempen · Zum Infoabend in der Aula der Realschule kamen so viele Eltern, dass nicht alle einen Sitzplatz bekamen. Die Verantwortlichen sehen dem Start nach den Sommerferien mit Zuversicht entgegen. Es bleibt aber noch viel zu tun.

 Der Andrang war riesig in der Aula der Kempener Erich Kästner Realschule. Das ist für Schuldezernent Michael Klee ein Zeichen dafür, dass die Kempener es ernst meinen mit dem Thema Gesamtschule.

Der Andrang war riesig in der Aula der Kempener Erich Kästner Realschule. Das ist für Schuldezernent Michael Klee ein Zeichen dafür, dass die Kempener es ernst meinen mit dem Thema Gesamtschule.

Foto: wolfgang kaiser

Wie ein roter Faden zog sich die Aufgabe, Kinder länger gemeinsam beim Lernen zu zu fördern und fordern durch den Informationsabend zur Gesamtschule für Eltern am Mittwochabend. Der Andrang war sehr groß. Mit 200 Besuchern habe man gerechnet, so Schuldezernent Michael Klee. Es kamen weit mehr, es mussten noch zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden. Für Eltern blieb sogar nur ein Stehplatz in der Aula der Realschule. Klee interpretierte dies als Indiz, dass es die Kempener "ernst meinen mit der Gesamtschule".

Uwe Hötter, Leiter der Realschule, meinte, die Neugründung sei eine spannende Angelegenheit. Martinschule und Realschule seien bereit, sich in einen neuen Prozeß einzubringen. Roland Schiefelbein von der Nettetaler Gesamtschule erläuterte am Beispiel seiner Schule, wie der Alltag an der Gesamtschule aussehen kann, aber er betonte auch immer wieder, dass dies nur ein Beispiel sei. Seine Erfahrung: "Wenn es einmal läuft, wird es ein Selbstläufer." Soll heißen, die Schule befindet sich in einem ständigen Entwicklungsprozess, da bieten sich gerade am Anfang viele Chancen. Daher werde nach den Anmeldungen Mitte Februar gemeinsam mit den künftigen Lehrern und dem neuen Schulleiter der Gesamtschule ein Basiskonzept entwickelt, das dann aber gemeinsam mit Eltern und der Schulkonferenz gemäß der neuen Anforderungen weiterentwickelt werden könne.

Das neue Kollegium soll gemischt sein — mit erfahrenen Lehrern der beiden Schulen, mit Gesamtschullehrern und mit jungen Kollegen nach dem Referendariat. Ein wenig Unsicherheit gab es im Publikum, dass das alles in der kurzen Zeit bis nach den Sommerferien zu schaffen sei. Generell, stellte Schiefelbein klar, geht Gesamtschule nur als Ganztagsschule. Denn die vorgesehene Mischung von Unterricht im Klassenverband und Grund- oder Ergänzungskursen lässt sich anders nicht bewältigen. Wobei das Konzept in Kempen einen besonderen Vorteil für die Anfänger bereit hält: Die Eingangsklassen werden in der bisherigen Dépendance der Martinschule an der Fröbelstraße unterrichtet. Das ist so eine Art Schonraum für die Umstellung von Grundschule auf weiterführende Schule. Es gibt auch Stunden im Klassenverband, in denen ein zweiter Lehrer den Klassenlehrer unterstützt. Später kommen zu den Fächern Wahlfächer hinzu. Die Spannbreite ist dabei weit und soll die Neigungen der Schüler aufnehmen. Ob Sprachen, Naturwissenschaften oder eher Kreativität — alles soll gefördert werden — immer in dem Maß, in dem es dem Schüler entgegen kommt, daher die Differenzierung in Grund- und Erweiterungskurse.

Über allem steht aber das Prinzip, dass jeder Schüler von Anfang bis Ende seiner Schullaufbahn immer in der selben Schule, im selben Umfeld bleibt und bis zur Klasse 10 auch den selben Klassenlehrer als Ansprechpartner hat.

(sr)
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