Gedenkveranstaltung Grefrather erinnern an die Opfer des Holocaust

Grefrath · Viele Jugendliche gestalteten die Gedenkfeier, die an die Opfer des Holocaust erinnerte, mit. Besonders bewegend wurde es, als die Namen der jüdischen Opfer aus Grefrath und Oedt vorgelesen wurden.

 Rund 200 Bürgerinnen und Bürger kamen zur Gedenkveranstaltung an der Laurentiuskirche in Grefrath.

Rund 200 Bürgerinnen und Bürger kamen zur Gedenkveranstaltung an der Laurentiuskirche in Grefrath.

Foto: Norbert Prümen

Zu einer bewegenden Gedenkfeier anlässlich des Holocaust-Gedenktags sind in Grefrath am Sonntag an der Stele für die ermordeten jüdischen Mitbürger aus Grefrath und Oedt vor der Laurrentiuskirche rund 200 Bürgerinnen und Bürger zusammengekommen – darunter auch viele Jugendliche. Die Feier stand unter dem Leitmotiv „Erinnern, Gedenken, Mahnen – Aufstehen gegen Antisemitismus und Rassismus“.

Die langjährige Organisatorin der Veranstaltung, Irmgard Tophoven, sagte in ihrer Begrüßung „Wir sagen Nein gegen das Vergessen“ und zitierte aus einem Text des Holocaust-Überlebenden Primo Levi. Ergreifend waren auch die Berichte zweier Schüler des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums Viersen, die erst kürzlich eine Studienfahrt nach Auschwitz unternommen hatten. Betroffen schilderten sie ihre Eindrücke. Auch im weiteren Verlauf der Gedenkfeier spielten Jugendlich eine wichtige Rolle. So erinnerten Firmlinge an das Schicksal der jüdischen Familien aus Grefrath und Oedt, die Opfer des Nazi-Terrors wurden. Der Trompeter Markus Türk spielte eine Melodie zu einem Text, der im Warschauer Getto entstanden war.

Der emotionalste Moment kam, als Irmgard Tophoven die Namen der jüdischen Opfer aus Grefrath und Oedt vorlas. Dazu legten Vertreter aller Fraktionen des Grefrather Gemeinderats weiße Rosen an der Gedenkstele nieder. Die Pastorin Barbara Münzenberg erinnerte an historische Daten und schlug den Bogen bis zum Krieg Putins gegen die Ukraine und wies auch auf andere verfolgte Gruppen während der Nazi-Herrschaft hin. An die Jugend appellierte sie, Erinnern und Wachsamkeit nicht zu vergessen.

Grefraths Bürgermeister Stefan Schumeckers erinnerte an das Schicksal der 102-jährigen Margot Friedländer, die niemals aufgehört hat, in Schulen über ihr Schicksal zu berichten und stets Achtung und Respekt allen Menschen gegenüber einforderte. Pfarrer Johannes Quadflieg sprach mit den Teilnehmern ein Gebet für die Opfer des Holocaust.

(msc)
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