Gemeinde Grefrath Grefrath schrumpft immer weiter

Gemeinde Grefrath · Grefrath ist auf dem direkten Weg zur kleinsten Kommune im Kreis Viersen. Zum Stichtag Ende Januar hatte die Sport- und Freizeitgemeinde nur noch 92 Einwohner Vorsprung vor Niederkrüchten. Das hat weit reichende Folgen.

 Grefrath aus der Vogelperspektive: Die Zahl der Einwohner sinkt und wird nach Berechnungen bald unter der von Niederkrüchten liegen.

Grefrath aus der Vogelperspektive: Die Zahl der Einwohner sinkt und wird nach Berechnungen bald unter der von Niederkrüchten liegen.

Foto: Stefan finger

Wenn im Herbst des kommenden Jahres ein neuer Gemeinderat gewählt wird, muss der dieser nicht nur mit der finanziellen Situation der Gemeinde Grefrath beschäftigen, sondern auch mit der Entwicklung der Bevölkerungszahl. Ein Blick auf die aktuellen und prognostizierten Zahlen macht deutlich: Grefrath hat seit der Jahrtausendwende schon einige hundert Einwohner verloren und bis 2030 werden es weitere rund 1200 sein.

Genau das Gegenteil ist im Westen des Kreises Viersen der Fall, in Niederkrüchten. Im Jahr 2000 hatte die Niersgemeinde mit 15 945 fast 16 000 Einwohner. Niederkrüchten zählte zur Jahrtausendwende lediglich 14 190 Einwohner, somit fast 1800 Einwohner weniger als Grefrath. Doch dieses Bild hat sich in den vergangenen Jahren gewaltig zu Gunsten von Niederkrüchten gewandelt. Zum 31. Januar 2013 hat die Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath mit 15 470 Einwohner gerade mal noch 92 Einwohner mehr als Niederkrüchten.

Der Tag, an dem Grefrath nicht nur flächenmäßig, sondern auch bezogen auf die Einwohnerzahl das Schlusslicht im Kreis Viersen ist, ist absehbar. Sowohl mit Gewerbeflächen als auch mit Bauland hinkte Grefrath lange Zeit hinterher. Wenn man sich noch detaillierter mit den Zahlen für Grefrath auseinandersetzt, so wird deutlich, dass Grefrath noch einen viel intensiveren Rückgang bei den Einwohnern zu verzeichnen haben wird. Lag die Einwohnerzahl 2009 noch bei 15 650, so werden es im Jahr 2015 nur noch 15 220, im Jahr 2020 noch 14880, 2025 noch 14 580 und im Jahr 2030 noch 14 280 Einwohner sein. Grefrath wird an in 30 Jahren rund 1700 Einwohner verloren haben.

Es ist leicht auszurechnen, dass dieser Verlust Auswirkungen auf die Kindergärten und Grundschulen oder die Mitgliederzahlen in den Vereinen haben wird. Ebenso für Jugendheime. Schon jetzt denkt man in Grefrath, in St. Laurentius, über die Aufgabe des Jugend-und Pfarrheimes. Volkmar Josten, der Leiter des Sozialamtes, wies im RP-Gespräch auf die gesunkene Zahl der Besucher im "Dingens" hin. Er sieht diesen Rückgang auch als eine Auswirkung der Ganztagsschule. Auch die Vereine merken schon jetzt den Rückgang. Hatte beispielsweise früher die Jugendabteilung des SV Grefrath rund ein Dutzend Jugendmannschaften, so haben die drei Vereine ( SV Grefrath, Borussia Oedt und SuS Vinkrath) als Spielgemeinschaft heute gemeinsam diese Zahl an Jugendmannschaften, noch nicht einmal alle Altersklassen können bestückt werden. Auf Dauer wird Grefrath weniger Kindergartenplätze benötigen, weniger Kinder in den Grundschulen haben. Hinzu kommt, dass Grefrath immer älter wird. FRAGE DES TAGES

(mab)
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