Am Reinersbach in Grefrath Pläne für neues Flüchtlingswohnhaus

Grefrath · Auf der Fläche der ehemaligen Unterkunft am Reinersbach in Grefrath soll ein neues Wohnhaus für asylsuchende Ausländer gebaut werden. Weil es keine Fördermittel gibt, plant die Gemeinde eine Fertigbaulösung.

 Von den alten Flüchtlingsunterkünften Am Reinersbach 9–11 in Grefrath ist nicht mehr viel zu sehen. Sie sind jetzt abgerissen worden.

Von den alten Flüchtlingsunterkünften Am Reinersbach 9–11 in Grefrath ist nicht mehr viel zu sehen. Sie sind jetzt abgerissen worden.

Foto: Norbert Prümen

Die alte Flüchtlingsunterkunft Am Reinersbach 9-11 in Grefrath ist mittlerweile abgerissen. Nun hat sich der Rat in der letzten Sitzung der alten Wahlperiode in der Albert-Mooren-Halle in Oedt mit dem Ersatzbau befasst. Die Verwaltung hatte in ihrer Vorlage Pläne für einen Einfachbau zur Unterbringung von Obdachlosen und Flüchtlingen vorgestellt.

Das neue Wohnhaus solle solide, optisch ansprechend und in Modul-/Fertigbauweise errichtet werden. Die Verwaltung hat nun ihre Überlegungen für ein Raumkonzept für den Neubau mit zwei Vollgeschossen vorgelegt. Im Erdgeschoss sind zwei Wohnungen mit jeweils etwa 65 Quadratmetern und eine Kleinwohnung mit rund 37 Quadratmetern Wohnfläche, ausreichend große Gemeinschaftsräume, Toiletten und ein Wasch- und Trockenraum vorgesehen. Das Erdgeschoss eigne sich also insbesondere für die vorübergehende Unterbringung von Familien, von alleinerziehenden Müttern und Vätern mit Kindern oder von Haushaltsgemeinschaften miteinander verwandter Flüchtlinge. Der im Erdgeschoss vorgesehene „Schulungs-/Besprechungsraum“ sollte multifunktional genutzt werden. So könnte er auch ein Spielzimmer für Kinder sein. Im Obergeschoss finden sich 14 etwa 15 Quadratmeter große Zimmer, zwei kleinere Gemeinschaftsküchen und Sanitärräume. Diese wären dann für Einzelpersonen geeignet. Die Nutzung könne aber durch Zwischentüren flexibel auf die Belegungssituation angepasst werden.

Einzelheiten für das neue Wohnhaus sollen in der detaillierten Planung noch ausgearbeitet werden. Dies gelte auch für den Außenbereich. Für Planungs- und Baukosten stehen aus den Vorjahren Haushaltsmittel in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Andreas Sonntag (Grüne) zeigte sich enttäuscht von den Plänen. Von der ursprünglich 2016 verabschiedeten Planung sei nichts mehr zu erkennen. „Das ist kein sozialer Wohnungsbau. Ich weiß nicht, was das sein soll“, sagte Sonntag.

Damals sei man von anderen Voraussetzungen ausgegangen, erklärte Bauamtsleiter Norbert Enger in der Ratssitzung. Die Gemeindeverwaltung wollte einen Neubau, der später auch für normale Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus geeignet wäre. Die Umsetzung dieses Planes wäre aber zu teuer geworden – auch weil es keine öffentlichen Fördermittel dafür gegeben hätte. So habe man sich im Dezember 2019 auf das jetzige Konzept geeinigt. Das sei nun ein reiner Wohnkomplex für Flüchtlinge oder Obdachlose. Überzeugen konnten diese Argumente Andreas Sonntag nicht. Bei seiner Gegenstimme wurde den Plänen zugestimmt.

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