Kämmerer bringt Haushalt 2023 ein Grefrath kann Haushaltssicherung vermeiden

Grefrath · Offiziell hat Grefraths Kämmerer Andre Middelberg den Haushalt der Gemeinde für das Jahr 2023 eingebracht und rät zu Sparsamkeit. Nun beraten die politischen Fraktionen.

 Grefraths Kämmerer Andre Middelberg.

Grefraths Kämmerer Andre Middelberg.

Foto: Wolfgang Kaiser

Kämmerer Andre Middelberg hat in der Ratssitzung am vergangenen Dienstag den Haushalt für 2023 eingebracht. Wegen der dünnen Personaldecke legte er den Ratsmitgliedern zunächst nur ein Exemplar des Entwurfs vor. Einsehbar für alle Bürgerinnen und Bürger war der Haushalt dann am Mittwoch (ris.grefrath.de › Sitzungen › 31. Januar Rat › Anhang Tagesordnungspunkt 5).

Middelberg berichtete von Gesamtaufwendungen im Ergebnisplan (bildet sämtliche Erträge und Aufwendungen der Kommune ab) in Höhe von 38,02 Millionen Euro, denen Erträge in Höhe von 36,98 Millionen Euro entgegenstehen. Daraus resultiert ein Minus von 1,04 Millionen Euro. Im Hinterkopf müsse man allerdings noch 800.000 Euro einrechnen, die für den Bereich Flüchtlingsunterkunft/Asyl aufzubringen sind.

Im Finanzplan (zeigt die Entwicklung der Liquidität der Kommune im Planjahr auf) verbucht die Gemeinde Grefrath ein 15,6 Millionen Euro großes Investitionsvolumen. Um die anteiligen Kosten zu stemmen, müsse die Gemeinde Kredite in Höhe von 5,44 Millionen Euro aufnehmen.

Man schramme knapp an einer Haushaltssicherung vorbei, betonte der Kämmerer: „Der beste Weg, die Haushaltssicherung zu verhindern, ist so zu agieren, als wenn man bereits drin wäre.“

Der Entwurf sei geprägt von aktuellen Themen. Erfreulich sei die positive Entwicklung der Aufenthaltsqualität in Grefrath. Hier nannte Middelberg exemplarisch das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) in Oedt und die anstehende Renovierung der Albert-Mooren-Halle. Haushalterische Grundlagen für die Umgestaltung in der Mitte von Mülhausen und des Marktes in Grefrath seien bereits geschaffen worden. In Schwung komme auch das Projekt Rathaus, das ein offenes Haus für alle Bürgerinnen und Bürger werden soll. Nicht vergessen wollte Middelberg den andauernden Prozess der Digitalisierung in der täglichen Arbeit und des Archivs. Die Werkhalle in der Sekundarschule ist fertiggestellt, fast auch die Erweiterung des Lehrerzimmers. Nun folge die Erweiterung der Gemeinschaftsgrundschule.

Allerdings wirke sich der Krieg in der Ukraine mit all seinen negativen Folgen auch auf den Grefrather Haushalt aus. Hier nannte Middelberg eine Zahl von rund 600.000 Euro. Insgesamt könne aber ein Betrag in Höhe von 800.000 Euro isoliert werden – ähnlich wie während der Corona-Pandemie.

Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) bezeichnete den Entwurf als handwerklich und bodenständig. „Hier sind keine Luxusartikel enthalten, sondern nur das, was Grefrath braucht.“ Im Hochbau sei man bereits gut unterwegs, allerdings auch dem Tiefbau (beispielsweise Kanalarbeiten) müsse im Jahr 2023 besonders Rechnung getragen werden.

Nun beraten die politischen Fraktionen den Entwurf. Am 20. März tagt der Haupt- und Finanzausschuss, am 28. März soll der Haushalt im Rat beschlossen werden.

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