„Holiday on Ice“ in Grefrath Aus dem Chaos entsteht eine Ordnung

Grefrath · Die letzten Vorbereitungen für die Premiere von „Supernova“ laufen. Die neue Show von „Holiday on Ice“ ist erstmals am Mittwochabend auf dem Grefrather Eis zu sehen.

 Ein Paradies für Tüftler und Technikfreaks ist aktuell die Grefrather Eishalle.

Ein Paradies für Tüftler und Technikfreaks ist aktuell die Grefrather Eishalle.

Foto: heiner deckers

Na, wenn das das mal bis Mittwochabend so alles hinhaut? Diese Frage stellt man sich unwillkürlich, wenn man zweieinhalb Tage vor der Premiere der neuen Produktion von „Holiday on Ice“ die Grefrather Eishalle betritt. Da deutet nichts hin auf eine glanzvolle Premiere von „Supernova“, von der alle Akteure träumen und auf die sich alle Zuschauer freuen. Das wirkt aktuell eher wie ein gigantisches Puzzle für technisch interessierte Erwachsene. Produktionsleiter Peter Koschmieder, den eigentlich alle nur „Kuschel“ nennen, ist jedoch die Gelassenheit in Person: „Vor Jahren war man noch angespannt, heute macht man es einfach.“

Mit seinen 18 festen Mitarbeitern ist Koschmieder voll bei der Sache. Hinzu kommen lokale Kräfte, so dass die Arbeit flüssig von der Hand geht. Die Angestellten im Eisstadion haben Freitagabend bereits begonnen, haben das Plexiglas und die Banden entfernt. Am Samstagmorgen kam die Hauptmannschaft, baute die Haupttribüne auf und entlud die sieben Laster voller Technik. „Es ist der längste Aufbau der Technik bei der ganzen Tour“, sagt Koschmieder, der bei Nennung dieses Namens erst einmal überlegen muss, ob er wirklich gemeint ist. Auf „Kuschel“ hört er sofort. Viele Dinge müssen in Grefrath an Ort und Stelle erstmals zusammengebaut werden.

In diesem Jahr hat man sich einen Tag mehr Zeit für die Vorbereitungen genommen, weil es im vergangenen Jahr doch ziemlich knapp war und man nicht die ganzen Nächte durcharbeiten möchte. Aber Geschäftsführer Bernd Schoenmackers weiß aus Erfahrung: „Egal wie viel Zeit bleibt, es wird immer eng.“ Die Show wird in diesem Jahr besonders viele Effekte haben: „In einer Szene machen wir richtig Winter“, sagt „Kuschel“. Dabei werde das Eis seifig, die Szene müsse daher direkt vor der Pause stattfinden, um anschließend direkt das Eis zu machen.

Während draußen unter dem Zeltdach die Eiskunstläufer eifrig üben, überlegt man drinnen, was noch zu tun ist beziehungsweise was als Nächstes erledigt werden muss. Koschmieder weiß aus 24-jähriger Erfahrung: „Im künstlerischen Bereich ist die Anspannung zurzeit deutlich höher als in der Technik.“ Für den Nachmittag hat sich noch ein Friseur angesagt, der letzte Hand an die Perücken anlegen wird, weil es hier und da eben doch noch zwickt. Die Generalprobe ist für Mittwochnachmittag angesetzt, und auch hier hat „Kuschel“ so seine Erfahrungen: „Da geht wieder alles schief.“ Die Premiere am Abend laufe dann jedoch reibungslos.

In diesem Wissen ist die Stimmung gut. Der Tross besteht aus Eisläufern und sonstigen Mitarbeitern, die aus über 30 Ländern stammen. Nach dem Gastspiel in Grefrath fährt die Mannschaft nach Rostock weiter. Jede Halle sei, so Koschmieder, eine ganz besondere Herausforderung für die Technik. In Grefrath etwa sei die Halle ziemlich flach, mit den Aufbauten müsse man direkt bis an die Balken heran. „Holiday on Ice“ spielt auch in Hallen, die kein Eis haben, etwa Konzert- oder Messehallen. Kein Problem: „Das machen wir dann selber“, sagt Peter Koschmieder. Auf den Fußboden kommt eine Dämmung, darüber Aluminiumplatten. In 30 Stunden ist die Fläche fertig, und die Show kann beginnen.

Für Kurzentschlossene sind noch Karten für jede Vorstellung erhältlich, wobei die Premiere am Mittwochabend vermutlich ausverkauft sein wird. Währenddessen hat bereits der Vorkauf für das Gastspiel im Jahr 2020 begonnen; er ist gut angelaufen. „Das zeigt, welch ein großes Vertrauen die Zuschauer in die Eisrevue haben.“ Die Besucher können auf den Parkplätzen direkt vor dem Eingang parken.

Das Problem ist, dass am selben Wochenende gleich nebenan der „Romantische Weihnachtsmarkt“ stattfindet, der ebenfalls seine treuen Fans hat und zahlreiche Besucher anzieht. Geschäftsführer Schoenmackers hat trotz der ausreichenden Menge an Parkplätzen einen guten Rat für die Besucher parat: „Kommen Sie besser nicht auf den letzten Drücker.“

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