Interview mit Silke Zander „Der tolle Zuspruch gibt mir Kraft“

Kempen · Die Inhaberin des Geschäfts „Radieschen“ in Kempen bietet Online-Service an.

 Geschäftsfrau Silke Zander fährt die von ihren Kunden bestellten Waren auch schon mal mit dem Fahrrad aus.

Geschäftsfrau Silke Zander fährt die von ihren Kunden bestellten Waren auch schon mal mit dem Fahrrad aus.

Foto: Wolfgang Kaiser

In welcher Form hat die Corona-Krise Einfluss auf Ihr Geschäft genommen?

Silke Zander Wir mussten unser Geschäft schließen. Die kompletten laufenden Kosten gehen weiter, die Frühlings- und Sommerware muss bezahlt werden, ohne dass wir Umsatz erzielen. So etwas schafft man eine kurze Zeit, aber nicht einige Wochen. Dann benötigt man Hilfe, finanzielle Hilfe.

Was tun Sie, um dem entgegenzuwirken?

Zander Wir haben in Tag und Nachtarbeit einen Onlineshop Lokal aus dem Boden gestampft. An unserem Schaufenster, bei Instagram und Facebook findet man unsere Telefonnummer und kann uns für Wünsche aus unserem Sortiment jederzeit erreichen. Über das Werbering-Formular und die Online-Plattform „Dein Kempen“ findet man unsere Kontaktdaten. Wir liefern persönlich, meist am gleichen Tag aus – auch sonntags. Die Kunden nehmen das an, und uns erwarten immer freundliche und lächelnde Menschen, die uns Mut zusprechen.

Wie werden Sie aus der Krise herauskommen?

Zander Da die Kosten ja teilweise maximal gestundet werden, wird der Ballast mit jeder Woche größer, und meine Existenzangst wächst. Der tolle Zuspruch beim Anliefern gibt mir aber Kraft zu kämpfen. Ich möchte nächstes Jahr mit meinem kompletten Team unser 30-jähriges Bestehen feiern, und dafür tue ich alles. Viele werden überdenken, weiterhin im Internet Waren zu bestellen, nachdem man gesehen hat, wie geisterhaft unsere Innenstadt ohne geöffnete Geschäfte, Restaurants und Cafés ist.

Geschäftsfrau Silke Zander aus Kempen liefert Kunden Waren nach Hause
Foto: grafik

Info: Besuchen Sie auch die neue Plattform der Rheinischen Post unter www.rp-gemeinsamstark.de. Auf dieser Plattform wollen wir Helfer und Hilfsbedürftige zusammenführen, beispielsweise für den Einkauf für einen älteren Nachbarn oder das Hilfspaket für Obdachlose. Gleichzeitig wollen wir einen Marktplatz für Dienstleistungsunternehmen aus Handel, Handwerk und Gastronomie schaffen, die durch die Krise in Not geraten sind."

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