Zum Schulbeginn in Kempen Gesamtschule startet mit Oberstufe

Kempen · Die Gesamtschule Kempen startet am 12. August mit der neuen Oberstufe. 71 Elftklässler ziehen zunächst übergangsweise in Räume des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums ein. Derweil läuft die Sanierung der ehemaligen Martinschule auf Hochdruck weiter. Dort soll die Oberstufe der Gesamtschule nach den Herbstferien einziehen.

 Die ehemalige Martinschule, in die nach den Herbstferien die neue Oberstufe der Kempener Gesamtschule einziehen soll. Im Hintergrund rechts ist der Anbau zu erkennen, der demnächst abgerissen wird, links die Schulmensa.   Foto: Prümen

Die ehemalige Martinschule, in die nach den Herbstferien die neue Oberstufe der Kempener Gesamtschule einziehen soll. Im Hintergrund rechts ist der Anbau zu erkennen, der demnächst abgerissen wird, links die Schulmensa. Foto: Prümen

Foto: Norbert Prümen

„Wir befinden uns auf der Zielgeraden“, sagt Torsten Schröder, Technischer Beigeordneter der Stadt Kempen. Die Zielgerade betrifft die Sanierung des Erdgeschosses der ehemaligen Martinschule. Nach den Herbstferien soll dort die erste Oberstufe der Gesamtschule Kempen einziehen. Bis dahin findet der Unterricht vorübergehend in Räumen des benachbarten Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD) statt.

In der Martinschule können künftig vier Kursräume, ein Musikraum mit Nebenzimmer, ein Schülerarbeitsraum sowie Lehrerzimmer und Büros für den Oberstufenkoordinator und die Beratungslehrer genutzt werden. In dem denkmalgeschützten Gebäude mussten – wie mehrfach berichtet – in den vergangenen Monaten Schadstoffe aufwendig entfernt werden. Alle Räume wurden modernisiert, die Elektroanlage samt EDV-Verkabelung erneuert.

Dabei lief nicht alles nach Plan. „Wir mussten beim Wegräumen der Schränke im Lehrerzimmer feststellen, dass der Teppich angestückelt war. Deshalb musste hier komplett neuer Teppichbelag rein. Das war nicht geplant. Zudem gab es einen Rohrbruch der behoben werden musste, bevor es mit der Sanierung weitergehen konnte“, sagt Projektleiterin Petra Reck vom Hochbauamt. Die neuen Schulmöbel sollen nächste Woche kommen. Bei der neuen Deckenbeleuchtung gibt es dagegen Lieferschwierigkeiten.

Aber auch wenn alles fast fertig ist, sollen die 71 Oberstufenschüler der Gesamtschule erst mal im LvD bleiben. Denn der Erweiterungsbau hinter der Martinschule soll bekanntlich abgerissen werden. „Dafür sind Asbestsanierungen notwendig, damit das Gebäude als unbelasteter Bauschutt entsorgt werden kann“, erklärt Schröder. Der eigentliche Abriss ist für Ende August/Anfang September vorgesehen. Eine Phase, die mit starkem Baufahrzeugverkehr auf dem Schulhof sowie Staub und Lärm verbunden sein wird. Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung, erst einmal Räume des LvD zu nutzen. Dadurch kann am Erweiterungsbau durchgearbeitet werden.

„Wir sind dankbar, dass das LvD uns Gastfreundschaft gewährt“, sagt Gesamtschulleiter Uwe Hötter. Das sei zwar keine Dauerlösung für beide Schulen, aber für die wenigen Wochen bis zu den Herbstferien durchaus machbar.

Für die Gesamtschule stehen drei Räume – ein Aufenthaltsraum, der bei Bedarf auch als Schulraum genutzt werden kann, sowie zwei naturwissenschaftliche Räume – zur Verfügung. „Der Biologieraum ist ganz für uns. Den Chemieraum teilen wir uns mit dem LvD“, sagt Klaus Dörnhaus, der Abteilungsleiter der Oberstufe der Gesamtschule.

Mit der Oberstufe geht die Gesamtschule Kempen einen weiteren großen Schritt in die Zukunft. Von den 71 Schülern, die die Oberstufe bilden, sind einige von anderen Schulen dazugekommen. Es sind drei Stammklassen geplant. 36 Lehrer des 99-köpfigen Gesamt­schulteams haben die Qualifikation, in der Oberstufe zu unterrichten. 24 von ihnen beginnen nun.

Es soll ein vielfältiges Kursangebot entstehen – unter anderem mit einem Sport-Leistungskursus. Die so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sind ein großes Thema wie auch die Fremdsprachen. In diesem Bereich kooperiert die Gesamtschule mit dem Gymnasium Thomaeum. Weil die Gesamtschule kein Französisch in der Oberstufe anbietet, besucht eine Schülerin den Sprachunterricht im benachbarten Thomaeum.

„Wir haben unsere Stundenpläne danach ausgerichtet“, berichtet die stellvertretende Gesamtschulleiterin Suzan Torun-Schneider. Wobei sich die Gesamtschule weitere Kooperationen mit den beiden Gymnasien vorstellen kann.

 Stellten den aktuellen Stand der Planungen für die neue Oberstufe der Gesamtschule vor (von links): Petra Reck, Uwe Hötter, Torsten Schröder, Suzan Torun-Schneider und Klaus Dörnhaus.  Foto: Lübke

Stellten den aktuellen Stand der Planungen für die neue Oberstufe der Gesamtschule vor (von links): Petra Reck, Uwe Hötter, Torsten Schröder, Suzan Torun-Schneider und Klaus Dörnhaus. Foto: Lübke

Foto: Kurt Lübke

Anstelle des Erweiterungsbaus der Martinschule entsteht ein dreigeschossiger Neubau in Holzmodulbauweise. Dieser soll zum Schuljahr 2021 fertig sein. Die Oberstufe der Gesamtschule zieht dort ein, derweil danach die erste Etage und das Dachgeschoss der ehemaligen Martinschule saniert werden.

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