Stadt Kempen Georgien - mal ernst, mal heiter

Stadt Kempen · Das Ensemble "Ananuri" gastierte in der Kulturreihe "Klangkosmos Weltmusik" in der Paterskirche.

 Ohne zwei Zugaben kam das Ensemble "Ananuri" aus Georgien nicht von der Bühne.

Ohne zwei Zugaben kam das Ensemble "Ananuri" aus Georgien nicht von der Bühne.

Foto: wolfgang kaiser

Die vier Musiker des Ensembles "Ananuri" nahmen am Donnerstagabend ihr Publikum in der Paterskirche im Rahmen der Reihe "Klangkosmos Weltmusik" auf eine bezaubernde Reise in ihre georgische Heimat mit.

Zurabi Mirziashvili, der nicht nur die Gruppe leitet, sondern auch singt und verschiedene Instrumente spielt, hatte sich ein Programm ausgewählt, das im Kirchenraum hervorragend zur Geltung kam. Er sowie Maia Mirziashvili, Zurabi Mirziashvili jr. und Roland Vacheishvili sind alle nicht nur ausgesprochen gute Sänger, sondern jeder spielt auch noch mehrere Instrumente. Es war faszinierend zu hören, wie diese gerade einmal vier Stimmen den Raum erfüllten. Besonders schön waren die alten traditionellen Gesänge, deren Entstammung teilweise bis ins 11. Jahrhundert hinein reicht. Da merkte man dem Publikum regelrecht an, wie es andächtig wurde.

Aber es gab auch heitere Stücke. Manchmal wirkte ein Lied wie ein Dialog zwischen einem Sänger und den Instrumenten. Oder es gab einen musikalischen Widerstreit der Geschlechter in einem mit viel Schwung gesungenen Liebeslied. Er will, sie will auch, aber ziert sich. Schön, dass sich dieses alte Spiel offensichtlich durch alle Regionen der Welt zieht. Wenn es dann aber noch so gekonnt musikalisch dargeboten wird, muss man als Besucher einfach schmunzeln.

Den Namen gab sich das Quartett nach der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Festung Ananuri, die unweit von Tiflis liegt. Die Gruppe gründete sich 1995 mit dem Ziel, klassische Musik und Folk zu verbinden. Sie benutzt ausschließlich traditionelle Instrumente wie zum Beispiel Langhalslauten und Flöten. Hier wie auch in den Liedern ist ein starker Einfluss der Nähe zu Persien zu merken. Die Langhalslauten, die an Gitarren erinnern, werden dabei teilweise in einer besonderen Technik gezupft. Dies bringt noch eine besondere Tonart hervor.

Die Musiker verabschiedeten sich mit einer einfühlsam gesungenen Hommage an ihr Heimatland. Aber so schnell wollte das zahlreiche Publikum das Quartett nicht gehen lassen. Zwei Zugaben mussten noch folgen.

(sr)
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