Umweltschutz in Kempen Petition für mehr Artenvielfalt im öffentlichen Grün gestartet

Kempen · Umweltschützer aus der Region setzen sich für mehr Rückzugs- und Lebensräume in öffentlichen Grünanlagen ein, darunter Georg Lüdecke aus St. Hubert. Es werden Unterschriften gesammelt.

 Solche Blühstreifen bieten Insekten eine Nahrungsquelle (Symbolbild).

Solche Blühstreifen bieten Insekten eine Nahrungsquelle (Symbolbild).

Foto: Christoph Zacharias

Mehrere Umweltschützer aus der Region haben sich zusammengeschlossen und eine Petition für mehr Artenvielfalt in öffentlichen Grünflächen gestartet. Einer der Autoren der Petition ist Georg Lüdecke aus St. Hubert. „Ich bin jahrelang dienstlich in ganz Deutschland unterwegs gewesen. Rechts und links der Autobahn sah ich nur naturfreien Golfrasen“, sagt Lüdecke. Ihn habe das wachgerüttelt und auch deshalb hat er sich jahrelang beim Naturschutzbund engagiert – unter anderem im Kempener Bruch.

„Dort ist es still geworden“, sagt Lüdecke. Anfang der 1960er habe er noch das Froschquaken aus dem Tümpel bis in den Vorgarten gehört. Das Artensterben und leblose Straßenränder wollen er und die drei weiteren Verfasser der Petition nicht mehr so hinnehmen.

„Wir möchten erreichen, dass öffentliche Flächen ökologisch sinnvoll angelegt und gepflegt werden“, sagt Lüdecke. Sie könnten erheblich dazu beitragen, das Insekten- und Artensterben aufzuhalten. Angesichts der anstehenden Bundestagswahlen haben sie die Petition ins Leben gerufen und wollen damit auch politische Entscheidungsträger in Landtag, Kreisen, Städten und Kommunen sowie alle zuständigen Behörden und Verbände auf das Thema aufmerksam machen. Eine politische Anbindung hat die Initiative nicht.

Die Umsetzung der Maßnahmen läge vor allem in der Hand von Grünflächenämtern, Straßenbehörden, Betriebshöfen der Kommunen oder Gewässerverbänden. „Wir rufen diese dazu auf ihre Pflegemaßnahmen anzupassen, und das Grünflächenmanagement nachhaltiger zu gestalten“, erklärt Lüdecke.

Wie das gelingen kann, listet die Initiative detailreich auf: Beispielsweise solle der Einsatz von Pestiziden jeglicher Art auf öffentlichen Flächen untersagt werden. Außerdem raten die Umweltschützer zu breiten Pufferstreifen entlang von Schutzgebieten und Gewässern. So könnten Pestizidverwehungen vermieden werden. Inzwischen sind bereits 1600 Unterschriften eingegangen, sagt Lüdecke.

Die Petition und eine Auflistung aller geforderten Maßnahmen gibt es im Internet unter www.petition-mehr-artenvielfalt-im-oeffentlichen-gruen.de.

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