Gemeinde Grefrath Gartenmesse zieht viele Besucher an

Gemeinde Grefrath · Rund 8000 Besucher kamen über Pfingsten zu der Messe "GartenLeben" auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums Dorenburg. Die Veranstalter haben den Termin etwas vorverlegt und sind damit sehr zufrieden.

 Diese Gartenfackeln aus ausgestanzten Blechen bot Sören Lieske aus Neuruppin in Brandenburg an.

Diese Gartenfackeln aus ausgestanzten Blechen bot Sören Lieske aus Neuruppin in Brandenburg an.

Foto: ACHIM HÜSKES

Es passte. Besser hätte das Areal mit alten Fachwerkhäusern, Schmieden, freilaufenden Hühnern, Gänsen oder Kaltblutpferden nicht sein können. Und mittendrin präsentierten etwa 120 Aussteller, soviel wie noch nie, die neunte Auflage der Messe "GartenLeben". An drei Tagen strömten bei insgesamt guten äußeren Bedingungen Menschen auf das Gelände des Freilichtmuseums Dorenburg. Es dürften an den drei Tagen weit über 8.000 Besucher gewesen sein.

 Besonders am Pfingstsonntag war der Andrang groß. Am zweiten Messetag kamen über 3.600 Besucher zur Dorenburg.

Besonders am Pfingstsonntag war der Andrang groß. Am zweiten Messetag kamen über 3.600 Besucher zur Dorenburg.

Foto: Hüskes, Achim (achu)

Was schauen wir uns zuerst an? Während sich viele Frauen für die Kräutergärten, für Gartenkeramik, Kunst und Antiquitäten interessierten, informierten sich die Männer über den Bau von Wintergärten oder Tiefenwärmekabinen, suchten nach legerer Freizeitkleidung oder das Weite: Dabei kamen ihnen einige Landrover oder neueste Porsche-Flitzer, die dort standen, gerade recht.

Natur und Düfte pur: Öffnen, Aufträufeln, Platzieren, Genießen: Während Parfümeure aus Pulheim 45 ihrer 130 Traumdüfte mitbrachten, war vor allem die Nachfrage von Lavendel- und Wildrosendüften stark. Lydia vom Keukenhof pries vor allem die japanische Wunderblume "Mirabilis Jalapa" an. "Aus der winterharten Knolle entstehen bis zu 150 Blüten, wenn Sie diese horizontal pflanzen, haben Sie einen Busch, wenn vertikal, entstehen Bodendecker", war Lydia überzeugt. Acht Knollen gab es für zehn Euro. Im Pflanzenraritätenmarkt im Hof Rasseln hatte sich die Ratingerin Martina Ludwig schnell für das Rosengewächs Geum entschieden. "Auch weil diese Pflanzen offenbar nicht von Schnecken gebissen werden" sagte sie. Direkt nebenan schwor der Anrather Gerd-Peter Baum auf sein Knoblauchgras und auf das Heilkraut Murdannia. "Dieses wird sogar in der thailändischen Heilkunst gegen Krebserkrankungen eingesetzt", erzählte der 69-jährige Gärtner.

Für das Auge und für den Geschmack wurde einiges geboten. Angefangen vom Elsässer Flammkuchen über die hausgemachte Basilikumpaste bis hin zum handgemachten Heumilchkäse. Auch einige Winzer waren da, so aus der Pfalz. Wo das Kotelett gerne auf dem Grill liegt, bewies eine Ausstellerin aus dem sauerländischen Attendorn. Sie pries für 169 Euro das Stück einen rauchfreien Holzkohlengrill sogar für den Balkon an, mit eingebautem Belüfter. Für jeden Geldbeutel war etwas dabei. Natürlich gab es hochspezielle Edelstahl-Grills für einige tausend Euros oder Wintergärten mit ausgefeilter Technik: so ließ sich ein Lamellendach elektrisch öffnen, um einen Hitzestau zu vermeiden.

Zwischen den vielen lauschigen Plätzen im Freilichtmuseum verwandelten Künstlerinnen, so Irena Skihinska aus Berlin, alte Weinkisten in wunderschöne Gemälde, konnten auch die Kinder Bienenhaus und Insektenhotels kennenlernen, die Greifvogelschau eines Falkners erleben oder sogar bei einem Drachenbau-Workshop mitmachen. An der Alten Schmiede saß Norbert Schulte am Piano. Sogar an die lauen Sommernächte im eigenen Garten war gedacht. Sören Lieske aus Neuruppin bot romantische stählerne Lichtquellen an, mit ausgestanzten Ornamenten auf Fackeln oder großen Gasampullen. "Die funktionieren am besten mit in Rapsöl getränktem Toilettenpapier", schlug Lieske vor. Silke Heks arbeitete an einem großen Webstuhl. Gelassen und ruhig war ferner Gert Molenveld aus dem niederländischen Lichtenvoorde bei der Arbeit. In aller Seelenruhe flocht er einen Stuhl, während seine Ehefrau Hermine Spitzendecken im Angebot hatte. Mit Franz Beckers war ein "Pflanzendoktor" dabei, der Ratschläge gab. Jedenfalls stimmte die Mischung bei diesen Gartentagen, zu denen der Garten- und Landschaftsbauer Bernhard Brückner eine sehr kurze Anreise hatte. Der Grefrather zeigte einen Sinnesgarten, der viel Beachtung fand.

"Wir sind super zufrieden, das war genau die richtige Entscheidung, dieses Event etwas vorzuverlegen, das machen wir jetzt immer während der Pfingsttage", sagte Anke Peters vom Open Mind Management Service. Man habe vor allem an den ersten beiden Tagen Glück mit dem Wetter gehabt. Am Pfingstsamstag waren es rund 1.700 Besucher, tags darauf über 3.600. Und noch etwas hatte sich bewährt. Die Veranstaltung parallel mit den 31. Internationalen Deutschen Bügelmeisterschaften durchzuführen. Die erfolgreichen Sportler des Bügel-Clubs Dorenburg mit ihrem Vorsitzenden Helmut Beurskens trugen die Wettkämpfe auf ihrer Bahn vorm Pannekookenhuss aus.

(wsc)
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