Stadt Kempen Ganztag: Stadt erhöht die Elternbeiträge

Stadt Kempen · Die Kinderbetreuung in der so genannten Offenen Ganztagsschule wird ab dem kommenden Schuljahr in Kempen teurer. Der Jugendhilfeausschuss stimmte der Erhöhung der Elternbeiträge zu.

 Viele Grundschulkinder werden auch in Kempen im Offenen Ganztag (OGS) betreut. Die Elternbeiträge dafür sollen ab dem kommenden Schuljahr steigen. Ab dem Schuljahr 2016/2017 soll es eine neue Beitragsstaffelung geben.

Viele Grundschulkinder werden auch in Kempen im Offenen Ganztag (OGS) betreut. Die Elternbeiträge dafür sollen ab dem kommenden Schuljahr steigen. Ab dem Schuljahr 2016/2017 soll es eine neue Beitragsstaffelung geben.

Foto: Endermann

Die Einwohnerfragestunde in der jüngsten Sitzung des Kempener Jugendhilfeausschusses geriet fast tatsächlich zu einer kompletten Stunde. Andrea Geriono, Vertreterin der Elternpflegschaft an der Regenbogenschule, erhob Einwände gegen die Erhebung eines zusätzlichen Entgelts für die Ferienbetreuung der Kinder, die die Offene Ganztagsschule besuchen. Ihr Argument war, dass für die Kinder bereits ein Jahresbeitrag gezahlt wird und die Eltern somit zusätzlich belastet würden. Dem stimmten andere Eltern zu.

Der zuständige Dezernent der Stadt, Michael Klee, und Jugendamtsleiterin Heike Badberg erklärten jedoch, dass diese Beitragsanpassung notwendig sei. Denn es seien in der Vergangenheit zwar Kinder für die Ferienbetreuung von ihren Eltern angemeldet worden, sie seien dann aber häufig nicht erschienen. Für die Stadt, die für die Betreuung in den Ferien eigens Kräfte abgestellt hatte, sei das ein teures Vergnügen. Heike Badberg führte auch an, dass die Betreuerinnen sich sehr viel Mühe für ein Programm mit rund 20 Kindern gemacht hatten, sich dann aber nur um zehn Kinder kümmern mussten.

Die Betreuerinnen fehlten dann aber in anderen Bereichen, wo sie dringend benötigt würden, erklärte die Jugendamtsleiterin. Aus diesem Grunde möchte die Stadtverwaltung mehr Planungssicherheit für die Ferienbetreuung durch die Erhebung von zusätzlichen Beiträgen erreichen. Dies ist laut Landesgesetz möglich. Alle Parteien im Jugendhilfeausschuss stimmten der zusätzlichen Beitragserhebung zu. Für die Betreuung während der Ferien zahlen die Eltern nun 30 Euro für das erste Kind, 25 Euro für das zweite und ab dem dritten Kind jeweils 20 Euro.

Gleichzeitig schlug das Jugendamt eine leichte Anhebung der monatlichen Beiträge für die Offene Ganztagsschule vor. Der seit 2011 nicht mehr angehobene Richtwert vom Land wurde jetzt von maximal 150 auf 170 Euro angehoben. Mit der jetzigen Erhöhung setzt die Verwaltung Landesrecht um. In sehr moderater Form, wie Dezernent Klee betonte. Monika Schütz-Madré (Grüne) regte an, die Staffelung der Einkommensgrenzen für die Erhebung zu überprüfen. Die so genannte Einkommens-Mittelschicht würde vergleichsweise zu sehr belastet, dagegen müssten Besserverdienende im Verhältnis zu wenig zahlen. Wobei die Grünen-Politikerin davon ausgeht, dass in Kempen eine entsprechende Anzahl von Familien lebt, die höhere Beiträge zahlen könnten und damit die Familien mit mittleren Einkommen entlasten könnten. Dezernent Klee versprach, dass das Jugendamt die Anregung aufnimmt und zum 1. August kommenden Jahres eine neue Staffelung eingeführt werden könnte.

Nachdem bereits im Schulausschuss der Vertrag mit der Catering-Firma Keppner für die Mensa im Schulzentrum verlängert wurde (die Rheinische Post berichtete), bleibt die Firma auch Lieferant der Kindertageseinrichtungen und der Offenen Ganztagsschule (OGS). Auch dieser Vertrag wird jährlich mit Zustimmung des Ausschusses verlängert. Auf Nachfrage zum Speiseplan fügte Dezernent Klee hinzu, dass es auch hier eine enge Zusammenarbeit mit dem Caterer gebe. Mittlerweile geschehe dies direkt zwischen den Kindertagesstätten und der OGS sowie dem Unternehmen. Abgerechnet wird wie bei der Schulmensa über das Kartensystem der Sparkasse.

Die dafür entstehenden Kosten von 31,87 pro Kita und OGS fließen über Spenden der Sparkasse an deren Fördervereine zurück. Ein Umweg, der notwendig sei, so Klee. Der Preis der Mittagessen bleibt unverändert bei 2,75 Euro pro Essen.

(sr)
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