St. Hubert Musikverein St. Hubert entführt beim Frühjahrskonzert in die Natur

St. Hubert · Ein schönes Thema hatte sich der Musikverein St. Hubert jetzt für sein Frühjahrskonzert vorgenommen. Raimund Glasmachers und seine Musiker entführten musikalisch in die Welt der vier Elemente. Und so wurde dieses Konzert der Jahreszeit entsprechend zu einem richtigen Ausflug in die Natur.

 Der Musikverein St. Hubert begeisterte beim Konzert im Forum.

Der Musikverein St. Hubert begeisterte beim Konzert im Forum.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Mal ging es um gewaltige Stürme, mal um sanfte Winde oder den Zauber des Meeres, aber auch um die Bewahrung der Natur angesichts von Klimawechsel und zunehmenden Katastrophen. Johannes Dicks führte mit sehr klugen Texten in die jeweiligen Themen ein.

Stürmisch begann das Konzert. „Into the Storm” schilderte die Eindrücke eines Blizzards. Fast fühlte man die Gewalt des Sturms, der dann zwischendurch leise Luft holt, um dann im nächsten Moment noch stärker wieder aufzubrausen. Faszinierend, wie dies die Bläser umsetzten. Dann folgte ein großer Gegensatz. „Blue Ridge Saga” beschrieb die sanfte blaue Stunde der Dämmerung über amerikanischen Berggipfeln. Man merkte den Zuhörern im gut besetzten St. Huberter Forum an, wie sie schnell von dieser poetischen Stimmung erfasst wurden.

Aber es ging nicht nur in luftige Höhen, sondern auch in die Tiefen des Meeres. Das Orchester scheute sich nicht, die vielfach preisgekrönte Musik aus dem Kinofilm „Arielle” zu präsentieren. Und tat dies formvollendet. Ein zweites Mal entführten die Musiker in die schillernde Welt der Meere. In „Pacific Dreams” meinte man den Klang des Meeres zu hören. Aber es gab auch die Angst um die Natur. Besonders deutlich in der Melodie über die „Schmelzenden Riesen”, wo die Musik die langsam kleiner werdenden Eisflächen der Arktis beschrieb. Die Titelmelodie aus dem Film „Backdraft” machte die Kraft des Feuers deutlich. Einen friedlichen Abschluss bildete da die musikalische Beschreibung einer Reise auf den Gipfel der Eigernordwand. Wobei Dicks hier betonte, dass diese Besteigung immer eine Mischung von Faszination und Gefahr sei. Dem schönen Programm folgte als Zugabe noch ein Medley von Hits der Popgruppe „Earth, Wind and Fire”. Damit war sozusagen eine Klammer des zuvor Gehörten geschaffen.

Insgesamt war dieser späte Nachmittag ein wunderbar entspannendes Konzert. Der Musikverein St. Hubert bewies damit wieder einmal mehr, dass er weitaus mehr kann, als man landläufig von einem dörflichen Orchester erwartet. Die Musiker harmonierten hervorragend, Dirigent Glasmachers führte sie behutsam, aber bestimmt. Man kann nur ahnen, wie viel gute, konzentrierte Probenarbeit hinter dieser guten Leistung steckt.

Es war der richtige Rahmen für eine besondere Ehrung. Der Vorsitzende Henning Scholz verlieh an Dieter Bücker eine Ehrenurkunde sowie eine Silbernadel für 25-jähriges Mittun im Verein. Dazu muss man wissen, dass Bücker erst mit 55 Jahren begann, sein Instrument, die Tuba, zu erlernen. Seine Enkel spielen auch im Musikverein, erzählte er. Diese hatten erzählt, dass noch jemand fehle, der Tuba spielt. Also begann er drei Jahre lang das Spielen des Blechblasinstruments zu lernen. Richtig mit Abschlussprüfung, erzählte er lächelnd. Aber die Musik scheint ihm in die Wiege gelegt worden zu sein. Denn sein Opa Theodor war früher Organist in der Paterskirche. Spielen will Bücker noch so lange, wie es geht, auch wenn er bereits 80 Jahre ist. Allerdings spielt er nur noch bei Konzerten mit. Das Instrument bei Aufmärschen zu Festen im Kendeldorf, wo der Musikverein ja auch zum Programm beiträgt, zu tragen, ist ihm dann doch inzwischen zu schwer.

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