Stadt Kempen Fitness: Eine Studie gegen den Schweinehund

Stadt Kempen · Für eine Fitness-Studie werden noch Teilnehmer gesucht: Warum hört man mit dem Sport auf? Und wie kann man das verhindern?

 Trainer Alex Egging zeigt seinem Kunden Michael Gröters, wie die Übung genau funktioniert.

Trainer Alex Egging zeigt seinem Kunden Michael Gröters, wie die Übung genau funktioniert.

Foto: kaiser

Der Winterspeck ist weg, die Bikinifigur ist da - wozu also noch ins Fitnessstudio gehen? "So groß die Motivation für Sport anfangs auch ist, so vielfältig sind die Gründe, wieder damit aufzuhören. Wissenschaftlich untersucht ist das bislang aber nicht", sagt Uwe Wendt. Der Inhaber des Fitnessstudios "Fit and Joy" an der St. Huberter Straße 25a sucht Probanden für eine Fitnessstudie. Teilnehmer sporteln vier Monate zu vergünstigten Konditionen.

"Ziel der Studie ist es herauszufinden, warum Menschen wieder mit Sport aufhören und wie das im Sinne von Nachhaltigkeit vermieden werden kann", sagt Burkhard Westermann. Er ist einer von 30 Mitarbeitern der Schermbecker Unternehmensberatung Inline, die seit Juni bundesweit für die Studie wirbt. 1200 Teilnehmer gibt es bislang. Am Ende sollen es 10000 "aussagekräftige Datensätze" sein. Die Studie ist Teil der Doktorarbeit des Sportwissenschaftlers Niels Nagel, der sie begleitet. Ihm zur Seite steht Professor Ingo Froböse von der Sporthochschule in Köln.

Dortige Wissenschaftler wollten 2013 herausfinden, wie viel Training nötig ist, um sich kontinuierlich fitzuhalten. Das Ergebnis: zwei Trainingseinheiten à 40 Minuten pro Woche. 400 Studios und 14000 Probanden waren beteiligt. Basierend auf diesen Ergebnissen befasst sich die aktuelle Studie mit psychologischen Einflussfaktoren auf und für ein regelmäßiges Fitnesstraining. "Natürlich wollen wir, dass alle Teilnehmer bis zum Ende mitmachen", sagt Uwe Wendt. "Doch es ist bewiesen, dass bei vielen Sportlern nach drei bis sechs Wochen ein Leistungsknick einsetzt", fügt er hinzu.

Für Motivation sorgen bei "Fit and Joy" vier Trainer. Einer davon ist Alex Egging. "Mit jedem Neukunden führen wir zuerst ein Beratungsgespräch, bevor es an die Geräte geht. Nur so ist eine optimale Beratung gewährleistet. Nach acht Wochen erstellen wir einen neuen Trainingsplan, um die Motivation hochzuhalten", sagt der Fachmann. Um Kräftigung, Ausdauer und Entspannung geht's im Studio, zu dessen Angebot ferner Kardiotraining und Sauna gehören.

"Natürlich spielt der Preis als Druckmittel, zum Training zu kommen, auch eine Rolle", weiß Studiobetreiber Wendt. Teilnehmer der Studio erwartet vergünstigte Konditionen. 39 Euro pro Monat zahlen sie an Beitrag. Vier Monate umfasst die Studie, zu der eine Eingangsbefragung sowie weitere Fragebögen nach acht bzw. 16 Wochen gehören. "Wir alle wissen, dass sich Sport positiv aufs Gemüt auswirkt. Die Teilnehmer profitieren also auf jeden Fall", sagt Studiobetreiber Uwe Wendt.

Bis zum 31. August können sich Interessierte bei "Fit and Joy" als Teilnehmer der Studie anmelden. Bis Jahresende soll diese abgeschlossen sein. Mit der ersten Auswertung rechnet Burkhard Westermann frühestens im März kommenden Jahres.

(tone)
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