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Auch auf Youtube Film über den Alltag auf Bauernhöfen gedreht

Tönisberg/Grefrath · Kein Platz im Stall, Antibiotika-Einsatz, Kastration: Der Ruf der modernen Landwirtschaft ist ramponiert. „Der Verbraucher wird mit negativen Schlagzeilen überhäuft. Dabei sieht der Alltag in den Ställen ganz anders aus“, sagt Theo Lenzen, Tierzuchtberater des Kreises Viersen.

 Landwirt Stefan Kochs auf seinem Hof in Grefrath im Gespräch mit dem Filmteam.

Landwirt Stefan Kochs auf seinem Hof in Grefrath im Gespräch mit dem Filmteam.

Foto: WFG Kreis Viersen

Jetzt haben die Kreisorganisationen Kleve und Viersen einen Film über die Schweinehaltung in den bäuerlichen Betrieben am Niederrhein in Auftrag gegeben. „Der Film zeigt die realistische Produktion und die Abläufe in der Landwirtschaft“, sagt  Lenzen. „Die junge Landwirtschaft“ heißt der etwa 13-minütige Kurzfilm, der auch auf Youtube zu sehen ist. Er zeigt den Weg des Schweinefleischs vom Erzeuger bis zum Verbraucher.

Der Film zeigt keine heile Welt, sondern die Realität einer konventionellen Schweinehaltung. „Es werden auch kritische Punkte angerissen wie Kastration oder das Kupieren der Schweineschwänze“, sagt Lenzen. Gedreht wurde unter anderem bei den Landwirten Florian Hoenmanns-Leurs in Tönisberg und bei Stefan Kochs in Grefrath. „Wir geben alles, damit deutsches Qualitätsfleisch zu einem erschwinglichen Preis verkauft werden kann“, sagt Hoenmanns-Leurs. Antibiotika kommen bei ihm nur dann zum Einsatz, wenn die Tiere krank sind. Der Familienbetrieb von Stefan Kochs ist spezialisiert auf Ferkelerzeugung. „Die Gesundheit der Tiere sicherzustellen, ist unsere wichtigste Aufgabe“, sagt der Landwirt. So gibt es im Stall kein Stroh mehr. Damit wurde die Infektionsgefahr drastisch gesenkt. Stattdessen gibt es einen trockenen und sauberen Untergrund mit Fußbodenheizung – bei 28 Grad und viel Spielzeug fühlen sich die Ferkel sichtlich wohl.

Der Film will deutlich machen, dass Fleischkauf Vertrauenssache ist. Wer Schweinefleisch aus der Region kaufe, erspare den Tieren lange und stressige Transporte. „Der Film zeigt, dass die Klischees über Massentierhaltung nur wenig mit der Realität zu tun haben“, sagt Tierzuchtberater Lenzen.

(RP)
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