Stadt Kempen Feuerwehrgerätehäuser werden modernisiert

Stadt Kempen · Für Tönisberg steht die Planung weitgehend. Für Schmalbroich soll es einen Neubau an der Fahrzeughalle geben.

 Der Kempener Fachausschuss schaute sich das Gerätehaus der Feuerwehr in Schmalbroich an.

Der Kempener Fachausschuss schaute sich das Gerätehaus der Feuerwehr in Schmalbroich an.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Es roch schon ziemlich muffig und dementsprechend rümpften die Mitglieder des Ausschusses für Ordnungsangelegenheiten und Feuerschutz des Kempener Stadtrates die Nasen beim Ortstermin im Feuerwehrgerätehaus in Schmalbroich. Die Räume befinden sich teilweise in keinem guten Zustand, Nässe hat dem Mauerwerk bereits arg zugesetzt. Am Montagabend tagte das Gremium in einer Sondersitzung im Besprechungsraum des Löschzuges in der alten Schule an der Ziegelheider Straße. Haupttagesordnungspunkt: Der Umbau und die Sanierung der beiden Gerätehäuser in Schmalbroich und Tönisberg.

Spätestens bei der Verabschiedung des aktuellen Brandschutzbedarfsplanes ist Stadtverwaltung und Kommunalpolitik klar, dass die beiden Gerätehäuser dringend modernisiert werden müssen. Das hatte der mit der Fortbeschreibung des Brandschutzbedarfsplanes beauftragte Gutachter, das Büro Luelf & Rinke Sicherheitsberatung GmbH aus Kaarst, angemerkt. Während die Kempener Hauptwache an der Heinrich-Horten-Straße vor einigen Jahren komplett neu gebaut worden ist und sich auch das Gerätehaus an der Bendenstraße in St. Hubert in einem zeitgemäßen Zustand befindet, muss in Tönisberg, Schmalbroich und Unterweiden unbedingt nachgerüstet werden. Die Zukunft des Standortes Unterweiden steht derzeit nicht zur Debatte, das Thema ist von Verwaltung und Politik zurückgestellt. In Tönisberg und Schmalbroich will man nun Nägel mit Köpfen machen.

In beiden Gerätehäusern haperte es vor allem bei den Umkleideräumen und sanitären Einrichtungen für die Wehrleute. Die befinden sich in keinem zeitgemäßen Zustand, zumal es für Feuerwehrfrauen keine separaten Umkleiden und Duschen gibt, in beiden Löschzügen aber jeweils eine Frau Dienst tut.

Das aus den 1960-er Jahren stammende Gerätehaus an der Rheinstraße in Tönisberg ist bereits vor vier Jahren mit Geld aus dem Konjunkturpaket II energetisch saniert worden. Der Zweckbau bekam für insgesamt rund 130 000 Euro ein neues Dach, neue Fenster und Tore sowie einen neuen Boden in der Fahrzeughalle. Für etwa 360 000 Euro soll das Haus nun zukunftsfit gemacht werden. Der von der Stadt beauftragte Architekt Detlev Worrings aus Krefeld hat dazu Pläne erstellt. Die erläuterte der zuständige Erste Beigeordnete Hans Ferber am Montagabend im Fachausschuss. Die Pläne seien mit der Feuerwehr abgestimmt. Kritik gab es aus dem Ausschuss, weil die neuen Umkleidebereiche und Sanitärräume auf zwei Etagen untergebracht werden sollen. Eine andere Lösung erscheint aus Sicht der Stadt allerdings nicht umsetzbar.

Für das Gerätehaus in Schmalbroich kommt - da herrschte im Ausschuss Einigkeit - nur ein Teilabriss in Frage. Der von den Nässeschäden besonders arg in Mitleidenschaft gezogene Verbindungstrakt zwischen der Fahrzeughalle und dem früheren Schulhaus soll einem Neubau weichen. Das treibt die ursprünglich angepeilten Kosten von etwa 430 000 Euro für eine Sanierung deutlich in die Höhe. Eine erste Neubauvariante würde etwa 600 000 Euro kosten. Eine Alternative hat der beauftragte Architekt Worrings noch nicht ausgearbeitet und kalkuliert. Wenn die vorliegt, soll es dazu eine erneute Sondersitzung des Fachausschusses geben. Der Umbau in Tönisberg wurde auf den Weg gebracht. Er könnte Mitte 2016 fertig sein.

(RP)
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