FDP-Antrag in Grefrath Feuerwehrleute sollen Rente von der Gemeinde beziehen

Grefrath · Die FDP-Fraktion will die ehrenamtliche Tätigkeit würdigen und gleichzeitig Anreize für junge Leute schaffen, sich langfristig für die Gemeinschaft zu engagieren.

 Stephanie Jahrke, FDP-Fraktionsvorsitzende im Grefrather Rat.

Stephanie Jahrke, FDP-Fraktionsvorsitzende im Grefrather Rat.

Foto: Uli Rentzsch

Die Gemeinde Grefrath soll ein Konzept erarbeiten, wie eine Rente für aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr eingeführt werden kann. Das beantragte die Fraktion der FDP. In der kommenden Sitzung des Gemeinderats am 5. Oktober soll beraten werden. Die Förderung des Ehrenamts bei der Freiwilligen Feuerwehr in Grefrath sei für die langfristige Sicherstellung des Brandschutzes und der Hilfeleistung von elementarer Bedeutung, formulierte FDP-Fraktionsvorsitzende Stephanie Jahrke.

Die Feuerwehr kämpfe wie viel andere auch um neue Mitglieder. „Jedoch ist es die freiwillige Feuerwehr, die wir immer mehr benötigen und eine enorm kostenintensive Berufsfeuerwehr ersetzt“, sagte Jahrke. Um Anreize zur dauerhaften Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr zu schaffen, hätten zahlreiche Kommunen bereits Überlegungen getätigt, wie man eine Rente für Ehrenamtler bei der Freiwilligen Feuerwehr einführen und praktisch umsetzen könnte. So könnten nicht nur aktive Feuerwehrmänner und -frauen langfristig abgesichert werden, sondern es könnte für junge Leute der Reiz geschaffen werden, sich langfristig bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren. „Oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens helfen sie in großer Gefahr und retten Leben, was diese Tätigkeit im Gegensatz zu anderen Ehrenämtern auch einzigartig macht“, erklärte Jahrke.

In einer Beispielrechnung habe die FDP mit einem Betrag von rund 350 Euro pro Feuerwehrmitglied pro Jahr gerechnet. Bei derzeit circa 130 Mitgliedern müssten also etwa 45.500 Euro jährlich eingeplant werden. Die Rente solle als ein Baustein in einem Motivationskonzept verstanden werden.

Zunehmend könne beobachtet werden, dass Kameraden durch Arbeitsplatzwechsel, Familiengründung, Umzug oder Altersgrenze dem aktiven Dienst tagsüber teilweise oder gar nicht mehr zur Verfügung stünden. Die Zahl der selbstständigen Handwerker oder Landwirte im Ort, die früher zeitlich eingesprungen seien, sinke stetig. Durch die Veränderung der Arbeitswelt hätten sie heute zunehmend weniger Zeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Bei der genauen Berechnung sollte beachtet werden, dass ausschließlich aktiv an Einsätzen beteiligte Feuerwehrkameraden, berücksichtigt werden, erklärt die FDP. Aus dem Brandschutzbedarfsplan 2021 gehe hervor, dass rund 130 aktive Feuerwehrleute in der freiwilligen Feuerwehr benötigt werden. Um diese Zahl sicherstellen zu können, sollte ein Anreiz geschaffen werden, der sich in der Wertschätzung dieser besonderen Tätigkeit im Interesse aller Bürger widerspiegele.

(ure)
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