Kreis Viersen FDP blickt optimistisch in die Zukunft

Kreis Viersen · Beim Kreisparteitag der Liberalen in der Oedter Albert-Mooren-Halle zeigten sich die Liberalen zuversichtlich, was den Bundestrend angeht. Kreisparteichef Wolfgang Lochner aus Kempen wurde im Amt bestätigt.

Die Liberalen im Kreis Viersen sind optimistisch, dass die FDP bei der nächsten Bundestagswahl wieder den Einzug ins Berliner Parlament schaffen wird. "Wir machen Boden gut, gewinnen Anerkennung zurück", stellte Wolfgang Lochner, der seit 16 Jahren der Kreisvorsitzender ist und jetzt einstimmig wieder gewählt wurde, fest. Und der FDP-Landtagsabgeordnete Dietmar Brockes meinte: "Wir müssen uns weiter anstrengen, denn wir sind noch längst nicht an Schmitz Backes vorbei."

Anstrengen will sich künftig der FDP-Kreisverband mit seinen aktuell 292 Mitgliedern. "Wir sind zwar immer noch hinter Wesel der zweitgrößte Verband am Niederrhein, aber das Absinken der Mitgliederzahl unter die 300er-Marke ist nicht nur höchst unbefriedigend, sondern auch die dringende Aufforderung an uns, hier etwas zu tun", sagte der 64-jährige Kempener Lochner. Erst kürzlich hatte eine interne "Strategiekommission" getagt und über erste Offensiven gesprochen. Dazu gehöre auch, näher an die Bürger zu rücken - sei es durch öffentliche Zusammenkünfte im Wechsel in den einzelnen Orts- und Stadtverbänden oder durch Diskussionsrunden zu aktuellen Themen. Von daher appellierte der alte und neue Vorsitzende an die Mitglieder, sich aktiv zu bringen und die Suche nach den Menschen fortzusetzen, die die Lebensverhältnisse vor Ort verbessern und die Politik mitgestalten wollen.

Es war in Oedt eine harmonische Versammlung mit einigen Ehrungen und vielen Wahlen, die größtenteils ohne jede Gegenstimme abliefen. Nachdem Geschäftsführerin Birgit Jahrke Applaus und Blumen für ihre Engagement bekam, wurde zügig der neue Vorstand gewählt. Lochner zur Seite stehen demnach Andreas Bist (37, Brüggen) und Felix Grams (24, Kempen), die bereits stellvertretende Vorsitzende waren und jetzt erneut das Vertrauen bekamen. Zum dritten Vize wurde Marco Mendorf (40, Schwalmtal), der für den aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen Ralf Klein nachrückte, gewählt.

Der neue Vorstand besteht jetzt weiter aus Birgit Koenen (Schatzmeisterin), Dieter Lehmann (Schriftführer) und Stephanie Jahrke (stellvertretende Schriftführerin) sowie aus den Beisitzern Osman Bekar, Heinz Hagl, Wai Chuong Lee, Hans Mankau, Helmut Möller, Udo van Neer, Klaus Vogt, Wolfgang Vollmann, Heribert Vennhaus und Gabriele Schoneweg.

Ausgezeichnet wurden für 40-jährige Parteizugehörigkeit Manfred Enger (Viersen), für 25-jährige Treue Birgit Ebeling (Grefrath), Dietmar Brockes (Brüggen), Marco Mendorf (Schwalmtal) und Dieter Lehmann (Nettetal). Der Kreisverband sicherte den Ortsvereinen weiterhin seine Unterstützung zu. Auch die Flüchtlingsproblematik wurde von Wolfgang Lochner in seinem Bericht angesprochen. "Wir werden weiterhin jedem Ansatz von Ausländerfeindlichkeit entschieden entgegen treten", sagte er. Kritisch äußerte sich Lochner noch über die Rede des neuen Landrates Dr. Andreas Coenen anlässlich der Einbringung des Nachtragshaushaltes 2016 in den Kreistag. Dem Liberalen stieß vor allem auf, dass dabei Coenen unter anderem die Flüchtlinge als mit verantwortlich für die Mehrkosten des Etats bezeichnet, dies also eng verzahnt habe. Dazu Lochner: "Diese Verzahnung war falsch und unangebracht, weil es Vorurteile gegen Flüchtlinge weiter schüren könnte." Auch die innere Sicherheit war sein Thema: "Wir werden den Landrat massiv auffordern, sich für seine Kreispolizeibehörde einzusetzen und für deutlich mehr Personal zu sorgen." Und zum neuen Kreisarchiv erhoffte sich Lochner nach dem Gutachten, dass mit allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden eine wirtschaftlich vernünftige Lösung gefunden werde

(wsc)
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