Sommerleseclub Chemiewerkstatt begeistert Kinder

Kempen · Im Programm des Sommerleseclubs der Kempener Stadtbibliothek gab es zwei spezielle Angebote zum Experimentieren.

 Im Experimentier-Labor beim Feilen von Eisenspänen (von links): Konstantin, Benjamin, Miriam und Sarah mit Bibliotheksleiterin Katrin Steuten (2.v.r.).

Im Experimentier-Labor beim Feilen von Eisenspänen (von links): Konstantin, Benjamin, Miriam und Sarah mit Bibliotheksleiterin Katrin Steuten (2.v.r.).

Foto: Wolfgang Kaiser

Das Angebot einer Chemiewerkstatt im Rahmen des Sommerleseclubs der Kempener Stadtbibliothek erweist sich als gute Idee. Mit Eifer sind die jungen Teilnehmer dabei, die Welt der Chemie zu entdecken. An diesem Nachmittag sind Sarah, Miriam, Konstantin und Benjamin gekommen. Heute ist es ein Nachmittag speziell für Kinder ab zehn Jahren. Aber auch der vorige Nachmittag, zu dem auch jüngere Kinder kommen konnten, war ein voller Erfolg, erzählt Bibliotheksleiterin Katrin Steuten. Sie erklärt den Kindern die Experimente. An einer Seite in der Schola der Bibliothek im Kempener Kulturforum Franziskanerkloster steht ein großes Regal mit allen möglichen Zutaten. Außerdem jede Menge Gläser zum Schütteln, Flaschen und Trichter.

Als Erstes wollen die Kinder eine Creme selbst anrühren. Dafür braucht man zunächst Öl und Wasser. Gar nicht so einfach, die genau richtige Menge von sechs Millilitern mit der Pipette abzufüllen. Aber wie schafft man das, die beiden Teile zu verbinden? Benjamin weiß, dass man dafür noch ein drittes Mittel haben muss. Richtig, es muss noch ein Emulgator her. Und dann heißt es eifrig rühren. Es dauert etwas, bis sich die Teile zusammenfügen. Benjamin kämpft damit, dass bei ihm alles noch irgendwie bröckelig aussieht. Aber mit viel Geduld klappt das endlich. Stolz präsentieren die Kinder eine samtige Creme. Damit die gut riecht, holt Katrin Steuten noch Orangenöl aus dem Regal. Ein paar Tropfen, und schon ist eine gut riechende Mischung entstanden. Die kann am Ende mit nach Hause genommen werden. Gut eine Woche ist die Creme haltbar, erklärt Katrin Steuten. Denn sie enthält ja im Gegensatz zu Industrieprodukten keine Konservierungsstoffe.

Dann wird es spannend. Ein Mini-Feuerlöscher soll gemischt werden. Dafür braucht man je zwei Löffel Zitronensäure und Natron sowie Wasser. Und wieder heißt es eifrig rühren. Schnell schäumt die Mischung ziemlich heftig. So heftig, dass die Mischung bei Sarah direkt über den Glasrand quillt. Durch das Rühren entsteht Kohlendioxid, erzählt Katrin Steuten. Wenn man das Glas dann vorsichtig über eine Kerzenflamme hält, so dass nur das ausströmende Gasgemisch darüber kommt, erlischt die Flamme sofort. So funktionieren auch die großen Feuerlöscher, erfahren die Kinder. Hochkonzentriert und vorsichtig sind sie bei der Sache. Und sind ganz erstaunt, dass das sofort funktioniert.

Aber mit der Mischung im Glas kann man etwas anderes machen. Nämlich Luftballons aufblasen. Also wird ein ganz normaler Luftballon fest über einen Flaschenhals gezogen und kräftig geschüttelt. Miriam ist mit so viel Energie bei der Sache, dass der Ballon sich löst und die Mischung heraussprudelt – auch über ihr T-Shirt. Aber es ist sonst nichts passiert, und sie macht einfach mit einem neuen Ballon einen zweiten Versuch. Sie weiß übrigens genau, was sie später mal werden will. Maschinenbau will sie studieren. Zur Erinnerung macht Katrin Steuten mit der Sofortbildkamera Fotos von den prall gefüllten Ballons.

Mit viel Spaß gehen die Teilnehmer der Werkstatt von einem Experiment zum anderen. Sie helfen dabei einander und bringen auch immer wieder viele gute Ideen ein. Daran hat die Bibliotheksleiterin richtig viel Freude. Sie ist sich sicher, dass eine solche Aktion im nächsten Jahr wiederholt wird.

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