Erzählcafé Die Togo-Freunde helfen in Afrika

Tönisberg / St. Hubert · Seit fast 40 Jahren unterstützen die beiden Evangelischen Kirchengemeinden St. Hubert und Tönisberg ein Hilfsprojekt in Afrika. Monika Heenen und Marlene Pekau berichteten jetzt im Erzählcafé von ihrer jüngsten Togo-Reise.

 Die neue Erste-Hilfe-Station in Sodo-Todji, eine Zweigstelle eines kleinen, bereits bestehenden Krankenhauses im Bergland von Togo.

Die neue Erste-Hilfe-Station in Sodo-Todji, eine Zweigstelle eines kleinen, bereits bestehenden Krankenhauses im Bergland von Togo.

Foto: Monika Heenen

Monika Heenen und Marlene Pekau aus St. Hubert berichteten im jüngsten Tönisberger Erzählcafé von ihrer dreiwöchigen Projektreise nach Togo. Sie brachten neben vielen Eindrücken und herzlichen Grüßen der Partnergemeinden viele Dias und sogar Videos mit, um die Situation im Lande deutlich zu machen und zu zeigen, wie Spenden aus St. Hubert und Tönisberg sinnvoll verwendet werden. Seit fast 40 Jahren unterhalten die beiden Evangelischen Kirchengemeinden Kontakt zu Gemeinden in Togo, das als eines der ärmsten Länder der Welt gilt.

Angestoßen wurde die Hilfe durch einen katholischen Geistlichen, der dort das Elend seiner christlichen Schwestern und Brüder sah. So wurde bereits 1981 in St. Hubert ein Arbeitskreis gegründet, der sich für Unterstützung einsetzte. Seinerzeit wurden bei den Weihnachtsbasaren in St. Hubert und Tönisberg insgesamt 7380 D-Mark erwirtschaftet. Die Organisatoren konnten damit über das Medikamentenhilfswerk „Action Medeor“ in Vorst dem Krankenhaus in Landa dringend benötigte Arzneimittel spenden und den Bau einer Wasserleitung mitfinanzieren.

Eng war die Zusammenarbeit mit den dortigen Seelsorgern. Pastor Kitema und Pastor Sosso sind vielen Gemeindegliedern durch ihre Besuche in Kempen noch sehr präsent, und der neue heutige Inspektor vor Ort, Blaise Nyatolagbe, war auch schon in St. Hubert und Tönisberg zu Besuch. Mitte der 1980er-Jahre begann die enge Zusammenarbeit mit den Togo-Freunden Hannover, einem eingetragenen Verein, bei dem Monika Heenen inzwischen stellvertretende Vorsitzende ist.

Viele Projekte wurden in den vergangenen Jahren realisiert, wie der Bau eines Pfarrhauses, Kauf von Saatgut und Medikamenten, Brunnenbau, Toiletten für einen Kindergarten, Pflanzung von 510 Bäumen durch deutsche und togoische Jugendliche und vieles mehr.

Diesmal berichteten Monika Heenen und Marlene Pekau von ihrer jüngsten Togo-Fahrt im Januar dieses Jahres. Hier trafen sie wieder die beiden jungen Männer aus dem Dorf Sodo, die Koch gelernt und ein kleines Bistro eröffnet hatten. Kaum eröffnet, hatte man ihnen alles gestohlen. Dank der Spenden konnten sie einen abschließbaren Container anschaffen. Aus Dankbarkeit nennen sie nun ihr kleines Café nach ihrer Wohltäterin „Monika“. Nun fehlt noch ein Dachüberstand, damit die Kunden im Café nicht nass werden. Vielleicht kann der schon von den Spenden der Gäste im Tönisberger Erzählcafé erworben werden.

 Dovene Agoudje und Anani Agbessi vor ihrem Bistro im Dorf Sodo. Die Verbundenheit der beiden jungen Togolesen zu St. Hubert und Kempen ist nicht zu übersehen.

Dovene Agoudje und Anani Agbessi vor ihrem Bistro im Dorf Sodo. Die Verbundenheit der beiden jungen Togolesen zu St. Hubert und Kempen ist nicht zu übersehen.

Foto: Monika Heenen

Weiter ging der Reisebericht aus Togo zur nächsten Station, wo eine Baumwolllagerhalle zu einer Erste-Hilfe-Station ausgebaut wurde. Auch die dreijährige Ausbildung einer Hebamme wurde mit Spenden aus Deutschland finanziert, ebenso wie die Solaranlage. In Kara besuchten die Reisenden eine große Schule, wo dringend Latrinen gebraucht werden wie anderswo im Lande auch. Hier war man sehr angetan von der Arbeit der Lehrer und der Eltern. Es fiel auf, dass alle Schulbücher in einfachem Papier, teilweise auch in Zeitungspapier, ordentlich eingebunden waren. In Sodo, der Partnergemeinde, besuchten Monika Heenen und Marlene Pekau die neu gebaute Erste-Hilfe-Station, eine Zweigstelle des kleinen Krankenhauses. Wichtig für diese Region seien Solaranlagen, mit denen im sonnigen Land Energie gewonnen werden könne, berichteten sie. Mit einer großen Spende der Kempener Gemeinde wurde im Krankenhaus von Agbavé eine solche Anlage im vorigen Jahr installiert.

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