Kempen Kirchen: Die Einheit ist das Ziel

KEMPEN · Die Evangelischen Kirchengemeinden in Alt-Kempen, St. Hubert und Tönisberg haben sich auf den Weg gemacht. Sie wollen die verschiedenen Gemeinden und ihre Gruppen zusammenführen. Am Ende soll die Fusion stehen.

 Die Thomaskirche an der Kerkener Straße ist das Gotteshaus der Evangelischen Kirchengemeinde in Alt-Kempen. Sie wird im Inneren derzeit renoviert.

Die Thomaskirche an der Kerkener Straße ist das Gotteshaus der Evangelischen Kirchengemeinde in Alt-Kempen. Sie wird im Inneren derzeit renoviert.

Foto: Wolfgang Kaiser

Angesichts der demographischen Entwicklung ist der Zusammenschluss der sinnvollste Weg, erklärt Superintendent  Burkhard Kamphausen vom Kirchenkreis Krefeld-Viersen. Die Evangelischen Gemeinden werden künftig häufiger ortsübergreifend miteinander arbeiten müssen. Zwar klagt die Evangelische Kirche aktuell noch nicht über einen Pfarrermangel, aber vorgesehen ist nun einmal ein Pfarrer für 3000 bis 4000 Gemeindemitglieder. Kamphausen begrüßt die Kempener Vorgehensweise, in kleinen Schritten zusammenzugehen. Bis zum Jahr 2025 werden alle drei Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Kempen, Michael Gallach, Bernd Wehner und Roland Kühne, in Ruhestand gehen. Dann bliebe nur noch Pfarrer Markus Rönchen, der bislang für St. Hubert und Töniwsberg zuständig ist, im Dienst.

Der Fusionsprozess läuft bereits seit etwa einem Jahr. Zuletzt wurde ein Kooperationsausschuss, der sich noch kurz vor den Ferien am 5. Juli traf,  gebildet. Dabei wurden die bisherigen Arbeitsergebnisse zusammengetragen. Als Begleiterin und Moderatorin wurde Monika Schänzer aus Waltrop engagiert, die bereits über Erfahrungen in diesem Bereich verfügt. Als erstes gab es gemeinsame Workshops, die sowohl dem gemeinsamen Kennenlernen als auch der Entwicklung konkreter Schritte dienten.

Es wurden Unterausschüsse eingerichtet, zum Beispiel für Kirchenmusik, Erwachsenenarbeit, Konfirmandenarbeit, die mit Vertretern aller drei Gemeinden besetzt sind. Sie erstellen zunächst einmal eine „Ist- Analyse“ aller Aktivitäten. Die Schwerpunkte der einzelnen Gemeinden und die Vielzahl der Tätigkeitsfelder können so besser wahrgenommen und verglichen werden. Gleichzeitig sollen die einzelnen Gruppierungen der Gemeinden sich begegnen und kennenlernen.

Bis Ende dieses Jahres sollen die Gemeindebriefe gemeinsam verfasst werden. Ebenso wird es eine Homepage für alle Kirchengemeinden geben. Schon in diesem Sommer hat man das Zusammenleben mit gemeinsamen Gottesdiensten praktiziert. Der letzte wird am Sonntag, 9. September, in St. Hubert stattfinden. Aber auch im zweiten Halbjahr wird es einen regen Pfarreraustausch geben. So lernen die Mitglieder aller Gemeinden die Pfarrer kennen. Erleichtert wird dies auch durch eine gemeinsame Erarbeitung der Liturgie. Erste Entwürfe dazu gibt es schon. Diese werden noch mit den Presbyterien der einzelnen Gemeinden diskutiert. Die Mitglieder der Gemeinden können eigene Vorstellungen einbringen.

Die Konfirmandenarbeit wird zunächst in der bisherigen Form weitergeführt. Die Zahl der Jugendlichen wird in den nächsten Jahren relativ konstant bleiben, so Pfarrer Bernd Wehner. Es sind allerdings schon in diesem Jahr gemeinsame Unternehmen geplant, darunter auch ein Singeworkshop. So etwas wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen, betont Wehner.

Weitere Gruppen arbeiten eher im Hintergrund. In der Kirchenmusik geht es darum, Vertretungen zu organisieren und Terminüberschneidungen bei Konzerten zu vermeiden. „In der diakonischen Arbeit lernen wir die unterschiedlichen Arbeitsweisen und Ziele kennen”, sagt Wehner, Bei Gebäudeanalyse, Bau und Finanzen geht es um die heikle Abstimmung der Ressourcen mit den Ideen und Wünschen.

„Hinter dieser Aufzählung steckt viel Kleinarbeit. Dabei kommen aber auch interessante Entdeckungen zutage. Schön ist es auch, dass bei den Besprechungen immer eine gute Stimmung herrschte, Das lässt für die Zukunft der Gemeinden oder später einmal der Gemeinde Gutes erwarten.” schreibt Wehner im Gemeindebrief.

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