Stadt Kempen Europa auf dem Stundenplan des LvD

Stadt Kempen · Siebtklässler laden ihre Austauschschüler aus den Niederlanden für einen Tag nach Kempen ein.

 Der Europatag zeigt am Beispiel von Lisanne und Milina, dass Bekannte schnell zu dicken Freundinnen werden können.

Der Europatag zeigt am Beispiel von Lisanne und Milina, dass Bekannte schnell zu dicken Freundinnen werden können.

Foto: wolfgang kaiser

In ein paar Klassenräumen des Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) war es gestern um einiges lebhafter, als an normalen Schultagen. Zum 20. Mal fand der Europatag in Form eines Austausches mit dem Lorentz Casimir Lyceum in Eindhoven statt. Die Schüler der siebten Klassen wurden aufgeteilt. Eine Hälfte fuhr schon am vergangenen Dienstag in die Niederlanden und begrüßte jetzt ihre Austauschschüler in Deutschland. Die andere Hälfte hat gestern das Nachbarland besucht.

Obwohl die Schüler die jeweils andere Sprache nicht sprechen, unterhielten sie sich angeregt, denn Englisch können sie alle. "Die Schüler freuen sich richtig, wenn sie merken, dass sie sich schon ganz gut auf Englisch unterhalten können", sagt Lehrerin Eva-Maria Middeldorf. Mit ihrer Kollegin Sigrid Schrage macht sie schon seit einigen Jahren bei dem Austausch mit. Schrage freut sich: "Es ist ein erster Einstieg, das andere Land kennen zu lernen, ohne länger bleiben zu müssen. Es geht darum, die anderen Schulen kennen zu lernen, die Familien und die unterschiedliche Freizeitgestaltung."

Die Jungen und Mädchen hatten schon vorher Kontakt miteinander. Sie kommen morgens in dem anderen Land an und treffen im Unterricht auf ihre Austauschpartner. Zusammen nehmen sie am regulären Unterricht teil. Damit auch die Austauschschüler etwas davon haben, geben die meisten Lehrer den Unterricht auf Englisch, sagt Sigrid Schrage. Wenn die Schule vorbei ist, gehen die Schüler mit in die Familien und lernen kennen, was der andere in seiner Freizeit macht. Der Siebtklässer Florian hat vor, seinem niederländischen Freund Bonne (12) die Stadt zu zeigen und danach wollen sie Fußball oder Basketball spielen. Am Ende des Tages fahren die Schüler aber alle wieder nach Hause. Florian könnte sich noch nicht vorstellen, bei einem längeren Austausch mitzumachen: "Die Sprache ist sehr schön, aber bestimmt auch schwer zu lernen."

Milina (14) wird Lisanne (13) mit zu einer Freundin nehmen. Sie bemerkt: "Der Unterricht ist anders. In den Niederlanden dürfen Handys benutzt werden und im Unterricht müssen die Austauschschüler viel öfter alleine arbeiten." Allen fällt auf, dass die deutsche Schule lange nicht so modern ist, wie das Lorentz Casimir Lyceum. Dort gibt es Laptops, digitale Tafeln und Assistenten für die Lehrer. Doch die niederländischen Austauschschüler haben weniger Freizeit, sagt Lotte (13) aus dem Nachbarland. Wenn sie um 14.45 Uhr Schulschluss hat, muss sie noch einiges an Hausaufgaben machen. Da bleibt nicht viel Zeit für andere Beschäftigungen. Sie und Floor (12) würden den Austausch mit Deutschland sehr genießen. Ihre Austauschschülerinnen Antonia (12) und Julia (13) würden sie auch gerne wieder sehen. Antonia hat Eindhoven sehr gut gefallen: "Die Stadt ist viel größer und es gibt viel, was man machen kann." Auch sie würde sich auf ein erneutes Treffen sehr freuen - diesmal aber nur zu viert.

(RP)
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