Stadt Kempen Etwas müder Mittelaltermarkt

Stadt Kempen · Ein deutliches Gefälle zeigte sich am Wochenende zwischen dem ersten Mittelaltermarkt auf dem Kempener Buttermarkt und dem üblichen Weihnachtsmarkt in den umliegenden Straßen: Während der Betrieb in den Altstadtgassen geschäftig war, hielt er sich auf dem Markt eher in Grenzen.

Entgegen der Versprechungen der Veranstalter zeigte sich das Angebot des Mittelaltermarktes recht halbherzig. Einige Stände waren über lange Zeit hinweg nicht besetzt, andere waren am Samstag zum angekündigten Beginn um 11 Uhr noch gar nicht aufgebaut. Auch am Sonntag gab es noch unbesetzte Zelte. Das Angebot rankte sich hauptsächlich ums Essen und Trinken. Richtige Begeisterung am Markt war den Standbetreibern insgesamt nicht anzumerken. Einziger wirklich gelungener Anziehungspunkt war die Kinderschmiede. Mit Feuereifer im wahrsten Sinne des Wortes konnten die Kinder hier mithelfen und selber Hufeisen, Ketten und Armbänder schmieden oder nebenan kleine Geldbörsen anfertigen.

Aber die Sagenerzählerin kündigte gestern gerade einmal drei Vorstellungen im Abstand von zwei Stunden an. Reichlich wenig, meinten auch Doris und Matthias Utsch, die mit ihrem vierjährigen Sohn Filipp an der Pappburg standen. "Märchen dürfen nicht fehlen", sagte Frau Utsch. Mit erstaunlichem Geschick übte Filipp stattdessen Armbrustschießen. Gekommen waren sie eigentlich nur, weil Filipps Tante Brigitte den Stand betreute. "Sonst mag er keine Weihnachtsmärkte, weil sie ihm zu voll und zu laut sind", so seine Mutter.

Das Armbrustschießen war auch das Highlight für Henry (11) und Finn (8) Kentjes. "Ein reiner Kindertag wäre etwas Feines", sagten Brigitte Halbfass und Hans Roth. Sie waren aus Köln zum Familientag zu Besuch und nutzten die Gelegenheit, an die frische Luft zu kommen. Bei der Musik von Adivarius konnte einem richtig warm werden. Zumal sie zum Mittanzen und Mitklatschen aufforderten. Da kam dann mal Stimmung wie auf einem mittelalterlichen Markt auf. Zufrieden mit dem Verlauf zeigten sich dennoch die Standbetreiber, so Michael Scharfenberg von der veranstaltenden Firma Wächter aus Duisburg. Er meinte, das Ganze laufe gut. Mit dem Besuch der Premiere des Mittelaltermarktes war auch Heinz-Josef Rox am Glühweinstand des Kempener Verkehrsvereins einverstanden. Zumal das Winterwetter optimal mitspiele. Zwar habe der Betrieb in den Morgenstunden erst schleppend angefangen, sich dann aber mittags mit zunehmender Dämmerung gesteigert. Er berichtete, dass auch die Kempener Gastronomie profitiert habe. Meinung

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(RP)
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