Stadt Kempen Es klang hervorragend

Stadt Kempen · Zum 15. Jahr ihres Bestehens hatte sich die Chorakademie Kempen etwas Besonderes vorgenommen. Mit der Einstudierung von Mozarts Krönungsmesse hat sie eine recht hohe Schwierigkeitsstufe erklommen.

Den Anfang des Jubiläumskonzertes im Kulturforum Franziskanerkloster übernahm der 1993 gegründete Knabenchor. Beachtlich war nicht nur die hohe Gesangskultur, die im Mai dieses Jahres in Werl mit dem Titel „Meisterchor im Chorverband NRW 2008“ gewürdigt wurde. Erstaunlich war auch die stilistische Vielfalt.

Es begann a capella mit Sätzen des englischen Altmeisters aus dem 16. Jahrhundert Thomas Tallis und des österreichischen Romantikers Anton Bruckner. Genau so versiert gelangen die zeitgenössischen Kompositionen. „In the last days“ von Joseph M. Martin wurde mit dem notwendigen Schuss Swing vorgetragen. Mühelos wurde, in der Regel auswendig, auf Deutsch, Englisch und Latein gesungen.

Probenarbeit zahlt sich aus

Mit Klaus-Peter Jamin steht dem Knabenchor ein ebenso kompetenter Leiter zur Verfügung wie dem Mädchenchor mit Christoph Willer. Romantisches (Rheinberger), Zeitgenössisches (Leonard Bernstein) und Irisches (Bob Chilcott) stand auf dem Programm. Vielseitigkeit war auch für die Mädchen kein Problem. Die penible Probenarbeit zahlte sich aus, es klang hervorragend.

Gemeinsam mit Solisten, Chor, Orgel und Orchester Mozarts Krönungsmesse aufzuführen, war kein einfaches Unterfangen – aber es glückte. Da ältere Mitglieder über den Stimmbruch hinaus der Chorakademie treu geblieben sind, waren auch die Männerstimmen kräftig besetzt. Die Harmonie zwischen Mädchen-, Knaben- und Männerstimmen stimmte, ebenso wie die zwischen Chor, Orgel (Ute Gremmel-Geuchen) und Orchester (das der Musikschule Krefeld).

Als Solistinnen überzeugten die beiden Stimmbildnerinnen der Chorakademie, Ewa Stoschek (Sopran)und Angela Froemer (Mezzosopran). Zusammen mit den Düsseldorfern Walter Rösler (Tenor) und Simon Rudoff (Bass-Bariton) bildeten sie ein ausgewogenes Solistenquartett. Die herausgehobenen Sopranpartien, wie im ersten Teil „Laudate Dominum“ oder in der Krönungsmesse „Agnus Dei“, waren von Ewa Stoschek in einer eindrucksvollen Interpretation zu hören. Die Dirigenten Jamin und Willer teilten sich die Leitung auf und übernahmen jeder drei der sechs Sätze. 270 Zuhörer in der ausverkauften Paterskirche dankten mit begeistertem Applaus.

Zum Abschluss des ersten Teils ehrte der Vorsitzende der „Sängerjugend im Chorverband NRW“ August Vöcking die jungen Jubilare für fünf-, zehn- und in einem Fall (Fabian Thiel) sogar für 15-jährige Mitgliedschaft.

(RP)
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