"Wir haben eine Stunde später als geplant angefangen", informierte Streetworker Leon Küsters am Schiedsrichterpult. Der Grund: Genau vor einem Jahr, am 26. Februar 2009, kam ein 16-jähriger Oedter bei einem Autounfall zwischen Tönisvorst und Oedt zu Tode. Er war angeschnallt, saß als Beifahrer auf der Rückbank – und hatte keine Chance. Seine Freunde, die Jugendlichen aus Oedt, erwiesen ihm ein Jahr nach diesem tragischen frühen Lebensende bei der Gedenkmesse in der Pfarrkirche St. Vitus ihre Ehre. Und noch vor dem eigentlichen Turnierbeginn nutzten einige junge sportbegeisterte Musiker in der Sporthalle an der Straße Am alten Graben die Gelegenheit und verliehen ihren Gefühlen im Sprechgesang Ausdruck. Sie widmeten ihrem Freund und Weggefährten die Songs: "Ruhe in Frieden!" Zuerst die starke Geste, danach der starke Sport. Um kurz nach 20 Uhr begann das Programm mit einem Shootout-Contest. Von fünf verschiedenen Positionen aus mussten jeweils fünf Körbe geworfen werden. Die meisten Punkte holte Andrea Heups, gefolgt von Tobias L´herminez. "Als Basketballer gehört das einfach dazu, da muss man das können", sagt Tobias, der später im Team der "B-Boys" an den Start ging. Das Streetballturnier sei auf besonderen Wunsch der Jugendlichen ins Leben gerufen worden, erzählt Andreas Kremer vom Jugendzentrum Dingens. "Immer nur Fußball, jahrelang das gleiche ist doch langweilig", meinte auch Patric (17). Der passionierte Fußballer nahm die sportliche Herausforderung gerne an und freute sich über großen Sport im kleinen Oedt. Bei der Siegerehrung um 0.30 Uhr applaudierten rund 150 Gäste von der Tribüne aus allen Teams zu. Es siegte das Team Hut Huts Bude, gefolgt von den Basketball-Boys und den Teletubbies.