Gemeinde Grefrath Erneute Suche im Fall Mirco

Gemeinde Grefrath · Offenbar ohne Ergebnis verlief gestern eine Suche der Polizei an der L 39. Sie durchkämmte Feld- und Waldgebiete mit Metalldetektoren. Ob eine Tatwaffe gesucht wurde, wollte die Staatsanwaltschaft Krefeld nicht bestätigen.

Trauerfeier für Mirco
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Foto: dapd

Hundertschaften der Polizei haben gestern entlang der L 39, an der im Zusammenhang mit dem Mordfall Mirco tagelange Suchmaßnahmen erfolgt waren, erneut gesucht. Bei dem Einsatz, an dem Polizeikräfte aus Bochum, Mönchengladbach und Wuppertal beteiligt waren, wurden auch Metallsuchgeräte verwendet. Die Sonderkommission Mirco machte keine Angaben zu der Aktion. Sie verwies an die Staatsanwaltschaft Krefeld.

Oberstaatsanwalt Klaus Schreiber, Sprecher der Staatsanwaltschaft Krefeld, bestätigte, dass die Maßnahme am Donnerstag im Zusammenhang mit den Ermittlungen im Fall Mirco stehen. Die eingesetzten Polizeieinheiten suchten nach einem Gegenstand. Diesen wollte Schreiber aber nicht näher bezeichnen. Es gehe bei dieser Suche darum, das Ergebnis im Fall Mirco abzurunden. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten sich nicht den Vorwurf machen lassen, etwas übersehen zu haben. Die Ermittlungen dauerten an, sagte Schreiber. Mit Rücksicht auf Mircos Familie wolle er keine weiteren Angaben machen. Die Suche bleib offenbar ohne Erfolg.

Mirco (10) war am 3. September 2010 verschwunden. Einer der größten Polizeieinsätze in Deutschland folgte. Ende Januar nahm die Polizei den mutmaßlichen Täter fest, einen Familienvater (45) aus Schwalmtal. Er führte die Polizei zum Tatort, etwa sechs Kilometer nördlich der A 40 bei Wankum. Dort lag auch Mircos Leiche.

Die Suchmannschaften durchkämmten gestern einen etwa drei Kilometer langen Streifen westlich der L39. Das Gebiet wurde im Süden durch die Wackertappmühle begrenzt. In der Nähe hatten im November Straßenwärter zufällig das Handy von Mirco entdeckt. Die nördliche Begrenzung des Suchgebietes bildete die Waldwegeinfahrt etwas südlich der Harzbecker Straße, an der Zeugen in der Tatnacht das Fahrzeug des mutmaßlichen Täters hatten stehen sehen. Dort hatte die Soko Mirco auch eine Hinweistafel aufstellen lassen, die erst im Laufe dieser Woche abmontiert worden war. Die Mannschaften gingen mit Sonden und Metalldetektoren vor. Auch Polizeitaucher kamen zum Einsatz. Sie überprüften ein Sumpfgebiet an der L 39, das einige Tage nach dem Fund von Mircos Handy schon einmal durchsucht worden war.

Dass die Mannschaften gestern Metalldetektoren einsetzten, spricht dafür, dass ein Gegenstand aus Metall wie ein Messer oder eine Eisenstange gesucht werden sollte. Auf Nachfrage wollte Schreiber keine näheren Angaben machen, auch nicht dazu, ob der Gegenstand als Tatwaffe angesehen wird. Zwei Tage nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters hatte Soko-Chef Ingo Thiel gesagt, zum gegenwärtigen Zeitpunkt gebe es keine Erkenntnisse darüber, dass bei der Tötung des Jungen eine Waffe im Spiel gewesen sei. Die Obduktion konnte keinen Aufschluss über die genaue Todesursache bringen. Nicht auszuschließen ist, dass der mutmaßliche Täter bei weiteren Befragungen Details nannte, die die Suchaktion notwendig machten.

(RP)
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