Kempen Entwicklung des Flughafenareals zieht sich hin

Kempen · Die Niederkrüchtener FDP fordert, einen Teil der ehemaligen Flugplatz-Fläche schon vorab zu vermarkten. Gemeinde fehlen Gewerbeflächen.

Die Gemeinde Niederkrüchten ist dringend auf neue Gewerbeflächen angewiesen. Darauf weist die FDP in einem Antrag hin. Die Gewerbegebiete Dam, An der Beek und Alte Zollstraße seien komplett vermarktet. Flächen für Betriebserweiterungen und Neuansiedlungen von Unternehmen seien praktisch nicht mehr vorhanden. Darum schlägt die FDP vor, einen Teil des Flughafengeländes - nämlich die rund 15 Hektar, die ohnehin für kleinteiliges Gewerbe für den lokalen und regionalen Bedarf vorgesehen sind, - aus dem Gesamtpaket herauszulösen und quasi vorab zu entwickeln und zu vermarkten.

Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) betonte im Hauptausschuss, dass das Thema bei der Entwicklungsgesellschaft "Energie- und Gewerbepark Elmpt" (EGE) ganz oben auf der Agenda stehe. Die Entwicklung von Flächen für kleinteiliges Gewerbe "ist von entscheidender Bedeutung für die nahe Zukunft" - dies sei Konsens in der EGE, so Wassong. Die Gesellschaft, in der die Gemeinde, der Kreis Viersen und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises ihre Kräfte bündeln, hat allerdings einen schwierigen Verhandlungspartner: die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Die Bima vertritt den Bund, an den das Militärgelände nach dem Abzug der Briten zurückgefallen ist. Die Bima hat es offenbar, erstens, nicht eilig und möchte, zweitens, einen möglichst hohen Ertrag für das 900 Hektar große Gelände erzielen.

Das macht die seit Januar 2017 laufenden Verhandlungen (zuvor galt ein Sperrvermerk wegen der Flüchtlingsunterbringung auf dem Gelände) kompliziert und langwierig. Ein erster Erfolg sei, so Planungsamtsleiter Tobias Hinsen, dass EGE und Bima die Wertermittlung des Areals gemeinsam durchführen und nicht allein die Bima den Preis bestimmt.

Auch verschiedene strategische Szenarien würden durchgespielt: Soll das Gelände als Ganzes oder schrittweise in Teilflächen verkauft werden? Ist vielleicht eine gemeinsame Entwicklung des Gebiets mit der Bima denkbar? Klar ist: Die Schaffung des Energie- und Gewerbeparks Elmpt übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde: Für Abbruch der Altgebäude und Straßen sowie Neuerschließung müsse mit Kosten im mittleren zweistelligen Millionenbereich gerechnet werden, so Hinsen.

(RP)
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