Stadt Kempen Entenzunge? Warum nicht!

Stadt Kempen · Vor einigen Tagen sind 15 Schüler des Kempener Gymnasiums Thomaeum nach China gestartet. Sie haben in ihren Gastfamilien und der Wenlan Middle School viele Eindrücke gesammelt. Heute geht es weiter nach Shanghai.

 Die Gruppe vom Thomaeum wird in einem der Empfangsräume von zwei stellvertretenden Schulleiterinnen und einer Englischlehrerin begrüßt.

Die Gruppe vom Thomaeum wird in einem der Empfangsräume von zwei stellvertretenden Schulleiterinnen und einer Englischlehrerin begrüßt.

Foto: privat

Heute ist Halbzeit des China-Austausches. Bereits sechs Tage haben die 15 Schüler des Kempener Gymnasiums Thomaeum in Hangzhou verbracht. Marco Spallek und Gudrun Vetter-Rehkämper, die stellvertretende Schulleiterin des Thomaeum, begleiten den Austausch mit der Wenlan Middle School in Hangzhou, nahe Shanghai. Besonders das erste Wochenende in den Gastfamilien war für die Schüler sehr aufregend: "Ich war schon nervös, ob das alles funktionieren würde", sagt Alina Behrends. Letztendlich wäre aber alles gut gelaufen. "Mir hat es sehr gefallen, dass wir in Gastfamilien leben konnten. Man bekommt mit, wie das Leben in China wirklich ist", berichtet Judith Ernst. Die Verständigung in Englisch habe auch mehr oder weniger gut funktioniert.

Von Sonntagnachmittag bis zur heutigen Reise nach Shanghai waren die Schüler in der Wenlan Middle School untergebracht. Auf dem Programm standen Ausflüge in die Umgebung Hangzhous, zum Beispiel an den West Lake. Die Gruppe besuchte auch eine "Wasserstadt" und einen Markt mit traditionell chinesischen Ständen. "Man erregt als Europäer dabei schon Aufmerksamkeit, mit blonden Haaren und blauen oder grünen Augen. Das ist sehr amüsant", berichtet Marcus Brux.

Perfekt am Stäbchen

Das chinesische Essen stellt für die zwölf Mädchen und drei Jungen kaum ein Problem dar. Mittlerweile beherrschen nahe zu alle den sicheren Umgang mit den Essstäbchen. Neben exotischen Speisen wie Entenzunge und Qualle standen auch weniger außergewöhnliche Gerichte auf dem Speiseplan. "Das Essensangebot ist wahrscheinlich auch an uns Europäer ein wenig angepasst", vermutet Marco Spallek. Praktisch sei es darüber hinaus auch, dass in China in der Mitte des Tisches auf einer Drehplatte viele verschiedene Gerichte stünden. Auf diese Weise könne man einfach vieles probieren. "Essen ist hier in China immer ein geselliges Zusammensein. An so einem großen, runden Tisch entsteht automatisch Kommunikation", sagt Gudrun Vetter-Rehkämper. Die Schüler und Lehrer hatten zudem die Möglichkeit, den Schulalltag an der Wenlan Middle School kennen zu lernen. Zwischen den Stunden läuft zum Beispiel über Lautsprecher klassische Musik. Augenmassagen zur Konzentrationssteigerung überbrücken die Fünf-Minuten-Pausen. "Es wird auch ganz anders unterrichtet, viel frontaler. Die Schüler sind auch sehr diszipliniert und respektvoll", sagt Marcus Brux. So stehen die chinesischen Schüler bei jeder Wortmeldung auf und sind während des Unterrichts ausgesprochen still.

Verrückter Verkehr

Auch das Verhalten im Straßenverkehr unterscheidet sich stark von dem in Deutschland. "Der Verkehr ist echt verrückt, wild, chaotisch und laut", sagt Katrin Müller. "Die Chinesen fahren sehr riskant und schnallen sich generell nicht an", ergänzt sie Simon Paas. Marco Spallek freut sich nun auf die kommenden Tage in Shanghai und Peking: "Wir sind dann auch auf eigene Faust unterwegs und für uns selbst zuständig. Das wird noch mal ganz anders."

(HC04)
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