Gemeinde Grefrath Eisstadion: Ein Stelldichein der Sportschützen

Gemeinde Grefrath · Mehr als 300 Vereinsvertreter trafen sich in Grefrath. Einer der Redner war der FDP-Vorsitzende Christian Lindner.

 Zu einem Schützentreffen gehört auch zünftige Musik, dafür war auch in Grefrath gesorgt.

Zu einem Schützentreffen gehört auch zünftige Musik, dafür war auch in Grefrath gesorgt.

Foto: kurt lübke

Die vielen Holzgewehre, die die Schützen bei den Heimatfesten tragen, erinnern an die Zeiten, als die Dörfer noch vor Gewaltbereiten oder Diebesbanden geschützt werden mussten. Auf den Rummelplätzen erfreuen sich die Schießbuden nach wie vor großer Beliebtheit. Wer das Schießen mit Luftgewehr oder -pistole sicher erlernen will, konzentriert und diszipliniert zu Werke geht und sich mit anderen im Wettkampf messen will, der ist beim Rheinischen Schützenbund bestens aufgehoben. Jetzt fand der 66. Rheinische Schützentag in Grefrath statt.

Eigens für diesen Zweck war bei dem eintägigen Event neben dem Eisstadion ein großes Festzelt aufgebaut. Dort saßen Bürgermeister Manfred Lommetz und Wolfgang Kink nebeneinander und tauschten ihre Erfahrungen aus. Wolfgang Kink, Vizepräsident des Deutschen Schützenbundes, war eigens aus München angereist. "Nach wie vor gehöre ich der Schützenbruderschaft St. Matthias Schlibeck an, war aber nie Sportschütze", sagte der Bürgermeister. Was Lommetz freute ist, dass die von Hans Bloemen angeführten Sportschützen Niersland die Ausrichtung dieses Festtages übernommen haben.

Mehr als 300 Verantwortliche von Rheinischen Schießsportvereinen trafen sich in Grefrath. Es gab zahlreiche Ehrungen und Grußworte, so vom FDP-Vorsitzenden Christian Lindner (38). Der liberale Spitzenpolitiker, der gerade auf Wahlkampf-Tournee ist, fand seine Fürsprecher, als er dafür plädierte, den Wettkampfsport nicht noch weiter einzuschränken. So wird derzeit im Bundesrat über ein neues Waffengesetz diskutiert, durch das es neue Bestimmungen bei der sicheren Aufbewahrung von Waffen geben könnte. Meinung der Sportschützen: Anstatt immer neue Kriterien für die sichere Unterbringung und Kontrolle zu verordnen, solle man viel stärker den illegalen Waffenbesitz bekämpfen.

Wie stark der Rheinische Schützenbund immer noch ist, machte sein Präsident Willi Palm deutlich: "Wir vertreten etwa 1100 Vereine mit rund 74.000 Mitgliedern." Der 65-Jährige sprach aber auch von Nachwuchssorgen und immer ältere werdenden Sportschützen: "Etwa zwei Drittel sind 60 Jahre und älter." Langsam gehe es wieder aufwärts, dafür sei aber in erster Linie der zunehmende Bogensport verantwortlich. Kritisch äußerte sich auch Palm zu den immer höher werdenden Auflagen und Kosten, so bei den Schießständen.

Im Festzelt gab es zur unterhaltung einen Musikabend mit dem Auftritt des Kabaretts "Erdnuss". Im benachbarten Museum fand eine besondere Ehrung statt: Nach einem vorherigen Ausscheidungswettbewerb wurde Dieter Mingers von den Sportschützen Merkstein zur "Landesmajestät" und Steven Waschter aus Brenig zum Landesjugendkönig ernannt. Sie nehmen am kommenden Wochenende während des Deutschen Schützentages an den Bundesfinals in Frankfurt teil.

(wsc)
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