Gemeinde Grefrath Einigkeit: Ein klares Ja zur Mooren-Halle

Gemeinde Grefrath · Die Bürgerversammlung der SPD zur Albert-Mooren-Halle begann mit einer Demo des Jugendtheaters und endete mit einem klaren Bekenntnis zur Halle. Die finanziellen Möglichkeiten bleiben jedoch beschränkt.

 Mit einem solchen Andrang hatte die SPD als Veranstalter der Bürgerversammlung nicht gerechnet.

Mit einem solchen Andrang hatte die SPD als Veranstalter der Bürgerversammlung nicht gerechnet.

Foto: wolfgang kaiser

Die Grefrather Sozialdemokraten können sich über einen tollen Erfolg freuen, denn rund 300 Personen kamen Dienstagabend zur Bürgerversammlung über die Zukunft der der 36 Jahre alten Albert-Mooren-Halle. Schauplatz war natürlich genau diese Halle. "Mit so einem Besucherandrang hatte ich nicht gerechnet", sagte Vizebürgermeister Roland Angenvoort. Auch Fraktionschef Jochen Monhof zeigte sich völlig überrascht.

Die Versammlung begann mit einer Demonstration des Grefrather Jugendtheaters. Magdalena Bartkowiak stürmte mit ihrem dem Ensemble des Musicals "Les Misérables" und mit einem Riesentransparent auf die Bühne und erhielt donnernden Beifall für die Aussagen zum Erhalt der Halle. "Hier in dieser Halle kostete die Eintrittskarte für unsere Aufführungen sieben Euro. In einer Halle auf dem Girmes-Gelände würde sie wohl 20 Euro kosten", betonte sie.

Angenvoort bescheinigte dem Pächter Christian Karpenkiel, die Halle wieder flott gemacht und sogar in sie investiert zu haben. Dieses Lob bestätigten die Besucher mit viel Applaus. Angenvoort gab ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Halle ab: "Wir müssen dazu ein Signal setzen." Das Jugendtheater jubelte aufgrund dieser klaren Aussage.

Bürgermeister Manfred Lommetz ist trotz der prekären finanziellen Situation der Gemeinde Grefrath optimistisch: "Es gibt Möglichkeiten, die Halle zu erhalten. Die Kultur in Oedt soll nicht sterben." Auch Lommetz lobte den Einsatz von Pächter Karpenkiel. Die laufenden Kosten für die Halle bezifferte Lommetz auf rund 70 000 Euro pro Jahr. Für Wartungsverträge kämen noch einmal rund 50 000 Euro dazu.

"Das Geld ist schnell weg", sagte Lommetz bedauernd. Es gab keine konkrete Zusage des Bürgermeisters, ob darüber hinaus noch Mittel für die Sanierung der Halle fließen können. Doch habe man immer noch, wie jetzt beim Dach, Geld zur Verfügung gestellt, wenn dies akut erforderlich gewesen sei. Bei rund 500 000 Euro liege, so Lommetz, der Investitionsstau: "Uns sind finanziell die Hände gebunden, auf Grund des Haushaltssicherungskonzeptes." Nach Ansicht von Bernd Bedronka, der den Abend moderierte, ist in den letzten Jahren nicht genug in die Halle hineingesteckt worden. Diese Meinung teilen die Oedter, ein Besucher meinte: "Für Grefrath ist immer Geld da, für Oedt nicht."

Christian Karpenkiel gab ein Bekenntnis zum Verbleib in der Halle in den kommenden Jahren ab, erklärte aber auch, dass es für ihn als Pächter nicht einfach sei. Er wartet auf einen neuen Pachtvertrag, soll allerdings laut Lommertzt keine Pacht zahlen. Vielmehr strebe die Gemeinde an, ihm einen Zuschuss zu den laufenden Kosten zu gewähren, wie das auch beispielsweise beim SV Grefrath der Fall sei. Was sich Karpenkiel besonders wünscht, ist eine Sanierung der Kegelbahnen.

Roland Angenvoort forderte Planungssicherheit für Karpenkiel. Prof. Dr. Heinz Breuer, früher Ratsmitglied, mahnte Solidarität an und erinnerte daran, dass man mit der Eissporthalle und der Mooren-Halle schon zwei Eventhallen in der kleinsten Gemeinde im Kreis Viersen habe. Einen vielleicht angedachten Abriss bezeichnete er als "völligen Unsinn". Er sah die Sünden in der Vergangenheit liegen, wo die Politik immer wieder Dinge aufgeschoben habe. Heinz Panzer, früher im Rat und Ex-Vorsitzender des Heimatvereins: "Unser Schwimmbad hat man auch schon sterben lassen." Ein Bürger forderte: "Nachkarten nützt nichts, wir müssen nach vorn schauen." Lommetz will die Halle "Zug um Zug erhalten." Die Zeit wird zeigen, ob es gelingt.

(mab)
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