Kempen Einbetonierte Leiche unter dem Treppenhaus?

Die Ermittler sind überzeugt, dass eine prächtige Gründerzeit-Villa in der Innenstadt von Kempen vor über 20 Jahren zum geheimen Grab für ein junges Mordopfer geworden ist. Auf den letzten Beweis, den Fund der Leiche im Keller des denkmalgeschützten Gebäudes, müssen sie aber noch warten.

Dagmar Knops seit 20 Jahren vermisst
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Dagmar Knops seit 20 Jahren vermisst

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"Wir hatten eigentlich gehofft, bis Ende Mai durchzukommen", bedauert Polizeisprecher Willi Theveßen von der Mönchengladbacher Kriminalpolizei. Doch derzeit stehe noch nicht fest, wie der mögliche Fundort der Leiche freigelegt werden kann, ohne die Statik des Gebäudes zu gefährden. "Die Berechnungen dazu dauern an", sagt Theveßen. Ein Problem sei das neue Treppenhaus, das nach der Tat über dem wahrscheinlichen Grab gebaut wurde.

Hintergrund der aufwendigen Ermittlungen ist das bis heute ungeklärte Verschwinden der Studentin Dagmar Knops. Sie war im März 1988 für ein paar Tage in ihre Heimatstadt Kempen gekommen, um auf die Wohnung ihrer verreisten Eltern aufzupassen. Am Abend des 28. März 1988 besuchte sie bis 22 Uhr eine Gaststätte in der Innenstadt und wurde danach nie mehr gesehen. Schon nach den ersten Ermittlungen ging die Kriminalpolizei damals von einem Gewaltverbrechen aus. Umfangreiche Suchmaßnahmen waren erfolglos geblieben.

Im Februar hatte die Mönchengladbacher Kriminalpolizei den Fall wieder aufgenommen, nachdem ein anonymes Schreiben mit konkreten Angaben zum Schicksal der damals 22-Jährigen aufgetaucht war. In dem Brief wird behauptet, dass die junge Frau getötet und anschließend in der Villa Horten verscharrt wurde. Fallanalytiker im Landeskriminalamt stuften das nur vier Zeilen lange Schreiben als authentisch ein.

Die Villa Horten war 1870 von einem Ableger der Kaufhaus-Dynastie gebaut worden. Zum Tatzeitpunkt 1988 war das Gebäude verwahrlost und diente als Unterschlupf für Obdachlose. Doch noch im selben Jahr begann die Generalsanierung des Baus, in dem heute eine bundesweit bekannte Rechtsanwaltskanzlei ihre repräsentativen Büros hat.

(ddp)
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