Kreis Viersen Ein neuer Service für Berufspendler

Kreis Viersen · Mitfahrer gesucht: Die Arbeitsgemeinschaft Fahrgemeinschaften NRW hat sich dem Pendlerportal angeschlossen. Die Arbeitnehmer im Kreis Viersen sollen mit Hilfe des Netzwerkes Mitfahrer finden.

 Berufspendler am frühen Abend auf dem Weg nach Hause: Diese Aufnahme entstand auf der Vorster Straße in Kempen stadtauswärts in Richtung Vorst.

Berufspendler am frühen Abend auf dem Weg nach Hause: Diese Aufnahme entstand auf der Vorster Straße in Kempen stadtauswärts in Richtung Vorst.

Foto: Wolfgang Kaiser

Zur Frühschicht nach Düsseldorf. Abfahrt ist um 4.20 Uhr, Ankunft um 5.05 Uhr. Mitfahrgelegenheit "Mc Fly" nimmt nichtrauchende Frauen und Männer in seinem Kleinwagen mit. Fahrer "Nofla" bietet sich und seinen Mittelklassewagen als Mitfahrgelegenheit für die Strecke Willich —Duisburg an. Mitfahrer können dabei Gepäck mitnehmen. Berufspendler im Kreis Viersen können sich jetzt im Internet unter viersen.pendlerportal.de die passende Mitfahrgelegenheit suchen.

Das Kreisgebiet ist nun Bestandteil des Pendlerportals. Die Arbeitsgemeinschaft Fahrgemeinschaften NRW mit dem Kreis Viersen hat sich dem Portal angeschlossen. Im Nordwesten Deutschlands tragen das Projekt rund 200 Kommunen.

"Das Pendlerportal bietet den Arbeitnehmern im Kreis Viersen verbesserte Möglichkeiten, eine Mitfahrgelegenheit zu finden", sagt Kreissprecher Benedikt Giesbers. Er sieht in dem Angebot ein "großes Netzwerk", von dem Pendler und Umwelt gleichermaßen profitieren. In das Portal sind Verbindungen des öffentlichen Nahverkehrs integriert. Pendlerströme spielen im Kreis Viersen eine wichtige Rolle. Die höchsten Einpendlerzahlen weist Viersen auf. Nach Angaben des statistischen Landesamtes pendelten 2012 täglich 18 532 Personen zur Arbeit in die Kreisstadt. Das ist etwas mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer, die jeden Tag in Viersen ihr Geld verdienten (35 094). 18 437 Personen hingegen verließen die Stadt täglich, um zur Arbeit zu fahren. Die höchste Einpendlerquote (60,3 Prozent) im Vergleich zu den Erwerbstätigen am Arbeitsort hat Tönisvorst. Die höchste Auspendlerquote (73,6 Prozent) im Vergleich zu den Erwerbstätigen am Wohnort hat Niederkrüchten. Die Arbeitnehmer im Kreis nehmen täglich Strecken von bis zu 70 Kilometern auf sich.

Laut der Energie-Agentur NRW entsteht in Deutschland rund ein Fünftel der Kohlendioxidemissionen durch den Verkehr. Dabei verbrauchen die Fahrzeuge auf den Straßen etwa 27 Prozent des gesamten Energiebedarfs. Durch das Pendlerportal sollen der Benzinverbrauch reduziert und die Umwelt geschont werden.

Das Pendlerportal ersetzt das bisherige Angebot des Arbeitskreises, "Mitpendler", das seit 2008 online war. Der Arbeitsgemeinschaft gehören 30 Kreise und Kommunen an, darunter auch der Kreis Viersen. Für die Koordination beteiligter Kreise und Kommunen in Nordrhein-Westfalen ist (weiterhin) der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zuständig. Der VRR sieht in dem neuen Angebot einen zeitgemäßen Service für Berufspendler.

Nach Angaben des VRR liefert das Pendlerportal einen Beitrag, die Mobilität im Einzugsgebiet zu steigern. Das Pendlerportal befindet sichnoch in der Umstellungsphase. "Wir hoffen, dass noch mehr Nutzer eine Mitfahrgelegenheit anbieten", sagt Johannes Bachteler, stellvertretender VRR-Pressesprecher, bezogen auf den Kreis Viersen.Problematisch sei häufig, dass Anbieter das Portal verlassen, wenn sie erst eine Mitfahrgelegenheit oder Mitfahrer gefunden hätten.

(RP)
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